„Moderne Technologien und digitale Gebäudeinfrastruktur ermöglichen mehr Energieeffizienz und weniger CO2-Ausstoß im Gebäudesektor“, sagt Sebastian Treptow, Leiter der ZVEI-Plattform Gebäude. Eine höhere Sanierungsquote in Deutschland sei dafür unverzichtbar. Der heutige Kabinettsbeschluss, den Fördertopf der BEG noch einmal um 5,7 Milliarden Euro aufzustocken, ist daher aus Sicht des Verbands das absolut richtige Signal angesichts des enormen Energieeinsparpotenzials im Gebäudesektor. „Wir müssen die Dekarbonisierung des Gebäudesektors vorantreiben. Elektrifizierung und Digitalisierung sind hierbei unerlässlich. Die BEG setzt die notwendigen Anreize für nachhaltige Sanierungsinvestitionen“, zeigt sich Treptow überzeugt. Der ZVEI weist darauf hin, dass die jährliche Sanierungsquote von derzeit rund einem Prozent abhängig von Gebäudetechnik und Anwendung schnell auf mindestens drei Prozent bei Heizung und sechs Prozent bei Beleuchtung steigen muss.
Gleichzeitig müsse der Bund Vorsorge leisten, damit die bereitgestellten Mittel auch abgerufen werden können: „Damit die Energiewende im Gebäudesektor endlich an Fahrt aufnehmen kann, muss auch die Abwicklung der Förderanträge mit ihrer wachsenden Zahl Schritt halten“, macht Treptow auf einen möglichen Engpass aufmerksam.
Die BEG fördert neben der Sanierung bzw. dem Austausch alter, ineffizienter Heizungs- oder Beleuchtungsanlagen erstmalig auch Digitalisierungsmaßnahmen inkl. Steuerungs- und Regelungstechnologien. Gefördert werden zudem Beratung, Planung und Installation sowie weitere Maßnahmen, die nötig sind, um die eigentliche Sanierung durchzuführen (z.B. Austausch von Elektroverteilung, Unterverteilung, Zählerplatzanlagen, Steiger und sogar Malerarbeiten). Sie gilt für Wohn- und Nichtwohngebäude. Mit Blick in die Zukunft sieht der ZVEI weiteres Potenzial, etwa durch eine bessere Abstimmung von Erzeugung, Speicherung und Nutzung regenerativer Energien. Das sei für das Laden eines Elektroautos genauso wichtig wie für die Wärmeerzeugung.