Wolfgang Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung des ZVEI, spricht im Interview mit der ElektroWirtschaft über den Wirtschaftsstandort Deutschland, Megatrends und das Gebäude als Drehkreuz der Energiewende.
ElektroWirtschaft: Herr Weber, der Wirtschaftsstandort Deutschland gerät zunehmend unter Druck. Welche Faktoren belasten die Wettbewerbsfähigkeit neben der Bürokratie am meisten, und was könnte helfen, den Standort langfristig zu sichern?
Wolfgang Weber: Die deutsche Wirtschaft – und auch die Elektro- und Digitalindustrie – ringen derzeit mit der schwachen Konjunktur. Es drückt an vielen Stellen. Die Bürokratie, Strompreise sowie – trotz lahmender Auftragseingänge – noch immer fehlende Fachkräfte machen den Unternehmen das Leben schwer. Auch das Geschäft mit China – dem wichtigsten Exportabnehmer für unsere Branche – schwächelt. Aktuell kommen auf politischer Ebene das Ampel-Aus und der Ausgang der US-Wahlen hinzu – beides trägt nicht gerade zu planungssicheren Aussichten bei. Aber genau das ist es, was die Industrie braucht: Planungssicherheit und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Eine politische Hängepartie kann die Wirtschaft dagegen nicht gebrauchen. Die Lage ist ernst, die Unternehmen brauchen schnell Entlastung: Bürokratie abbauen, die keinen Sinn stiftet. Den Strompreis auf ein wettbewerbsfähiges Niveau senken. Letztlich angebotsorientierte Rahmenbedingungen schaffen, die wieder Investitionen auslösen, Wachstum entfachen und damit zur Wohlstandssicherung aller beitragen. Solche Entscheidungen brauchen eine handlungsfähige, gefestigte Bundesregierung, auch um wirtschaftsorientiert auf die sich gerade konstituierende neue EU-Kommission und das neue Europa-Parlament einwirken zu können. Dass die Neuwahlen nun im Februar stattfinden werden, ist gut. Deutschland braucht eine Regierung, die gestalten kann.
Das vollständige Interview lesen Sie in der neuen Ausgabe der ElektroWirtschaft: 12/2024