Die Heuer & Löbel GmbH hat sich auf den Bau von besonderen Blitz- und Überspannungsanlagen spezialisiert. Im Interview mit der ElektroWirtschaft spricht der technische Geschäftsführer, Bert Zirzow, über ein stark zugenommenes Sicherheitsdenken und das Mehr an Anforderungen, die der Blitzschutz heutzutage abdecken muss, auch im Hinblick auf die smarte, verbaute Elektronik in der Gebäudeautomation.
ElektroWirtschaft: Seit über 50 Jahren baut Heuer & Löbel Blitzschutz- und Überspannungsschutzanlagen. Blitzschutz in den 1970er Jahren im Vergleich zu heute: Was hat sich geändert?
Bert Zirzow: Ganz klar: Die Vorschriften und das Sicherheitsdenken haben sich massiv geändert. In den 1970er Jahren hatte man noch die Z-Form auf dem Dach eines Wohnhauses und alles funktionierte mit zwei Ableitungen. Früher war man mit Turnschuhen auf der Baustelle, heute tragen die Monteure Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen. So ist es auch mit dem Blitzschutz. Früher gab es einen einfachen Potenzialausgleich bei einem Wohnhaus, heute ist die Erdungsanlage Pflicht und man zieht vier Ableitungen und verlegt vier Erdungen. Auch der Aufbau der Erdungsanlage ist genau vorgeschrieben und wie mit dem Überspannungsschutz alles auf der Potenzialausgleichsschiene zusammenläuft. Natürlich hat sich an dem Prinzip des faradayschen Käfigs nichts geändert, aber die Richtlinien und auch das Material haben sich stark weiterentwickelt. Sämtliches Material im Erdreich muss beispielsweise V4A-Stahl sein. Das Leitungs- und Klemmmaterial ist mehr geworden und wir sind froh, dass wir durch unsere Partner in der Industrie – wir arbeiten eng mit Dehn & Söhne zusammen – sehr gut beraten werden und den neuesten Stand der Technik auch abbilden können.
ElektroWirtschaft: In Deutschland schlagen jährlich eine halbe Million Blitze ein. Das hört sich nach viel Arbeit an und verlangt eine enorme Sicherheitsplanung. Sie beschäftigen Elektromeister und speziell zertifizierte Blitzschutzmonteure, die sich mit sämtlichen VDE-Richtlinien auskennen. Warum braucht der Blitzschutz mittlerweile diese besondere Expertise?
Bert Zirzow: Mit dem Mehr an gesetzlichen Vorgaben und dem Mehr an Materialien und technischen Bauteilen ist auch unser Leistungsspektrum gewachsen. Planung, Installation und anschließende Prüfung einer Blitz- und Überspannungsanlage sind komplexer geworden und können nur von einem konzessionierten Elektrobetrieb oder Blitzschutzfachbetrieb durchgeführt werden. Die Digitalisierung unterstützt uns bei…
Das komplette Interview lesen Sie in der ElektroWirtschaft 4-2024.