Dank einer Stabilisierung im Schlussquartal hat der Großhandel ein solides Jahresergebnis erzielt.
Der in der Summe zwar positive Jahresabschluss kann jedoch nicht verschleiern, dass die Dynamik gegenüber dem Vorjahr deutlich nachgelassen hat. Zudem verlief das Geschäftsjahr 2018 in den verschiedenen Teilbranchen sehr uneinheitlich. So hat sich der Handel mit Produktions- und Investitionsgütern deutlich besser entwickelt als der Konsumgüterhandel. Auch resultiert ein maßgeblicher Teil des Zuwachses von insgesamt 3,6 Prozent aus steigenden Preisen infolge knapper Ressourcen und erhöhter Energiekosten.” Dies erklärte Dr. Holger Bingmann, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), zu den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichen Großhandelszahlen für das Gesamtjahr 2018.
Der Großhandel in Deutschland konnte im 4. Quartal 2018 seine Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,3 Prozent nominal und 1,4 Prozent real steigern. Der Konsumgütergroßhandel konnte dabei 2,4 Prozent nominal und 1,5 Prozent real zulegen und der Großhandel mit Investitionsgütern und Rohstoffen um 5,0 Prozent und 0,4 Prozent real. Im Dezember 2018 verzeichnete der Großhandel ein Wachstum von 3,7 Prozent, verkaufte aber real 1,8 Prozent weniger.
“Verbunden mit der verhaltenen Einschätzung der Großhändler zum Jahreswechsel sind dies keine erfreulichen Signale für 2019, da der Großhandel wichtiger Indikator für die künftige Entwicklung von Industrieproduktion und Export ist. Die Politik ist also dringend gefordert, mehr für die Stärkung von Dynamik und Stimmung in der Wirtschaft zu tun. Das wirtschaftliche als auch das wirtschaftspolitische Umfeld überzeugt die Unternehmen nicht, zusätzliche Investitionen zu tätigen. Zudem kämpfen sie mit fehlenden Fachkräften und Auszubildenden. Ein wichtiger Hebel bleibt die Reform der Unternehmensbesteuerung, um wettbewerbsfähig zu bleiben”, so Bingmann abschließend.
Quelle: BGA