"Die Unternehmen haben den handelspolitischen Unberechenbarkeiten Stand gehalten und ihr unternehmerisches Geschick unter Beweis gestellt. Allerdings wird uns das eruptive und eskalative Handeln von US-Präsident Trump wohl noch öfter die Sprache verschlagen – mit unkalkulierbaren Folgen für die Weltwirtschaft. Daher blicken wir trotz des starken ersten Halbjahrs nicht unbesorgt in die Zukunft“. Dies erklärt Dr. Holger Bingmann, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), in Berlin zur Entwicklung des deutschen Außenhandels.
Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die Außenhandelszahlen für Juni 2018 bekannt gegeben. Demnach wurden Waren im Wert von 115,5 Milliarden Euro exportiert. Damit sind die Exporte im Vorjahresvergleich um 7,8 Prozent gestiegen. Mit einem Warenwert von 93,7 Milliarden Euro sind die deutschen Importe jedoch stärker gestiegen, im Vorjahresvergleich um 10,2 Prozent. Die Außenhandelsbilanz schloss damit mit einem Überschuss von 21,8 Milliarden Euro ab.
„Besonders erfreulich ist auch die positive Entwicklung der Importe, denn sie tragen nicht zuletzt dazu bei, auch künftig gute Geschäfte machen zu können. Exportseitig hat die gut laufende Konjunktur in der Eurozone die eher schwachen Drittlandsmärkte mehr als ausgeglichen. Trotz des guten Abschneidens zeigt sich, dass die politischen Töne und Entscheidungen der letzten Monate bereits Spuren hinterlassen haben, z.B. im Handel mit dem Vereinigten Königreich und den USA. Aufgrund der heute wieder eingetretenen US-Sanktionen gegen den Iran ist auch ein Rückgang in den Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und dem Iran zu befürchten. Nach der positiven Entwicklung seit dem Atom-Abkommen bedauern wir dies sehr und appellieren an die Bundesregierung, die deutschen Unternehmen effizient zu unterstützen. Vor allem werden Lösungen im Zahlungsverkehr benötigt“, so Bingmann abschließend.
Quelle: BGA