Den Bestellungen für die deutsche Elektroindustrie fehlt es nach wie vor an Schwung. „Im März dieses Jahres haben die Auftragseingänge aber immerhin wieder ihr Vorjahresniveau erreicht“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Inlandskunden bestellten vier Prozent weniger, Auslandskunden dagegen drei Prozent mehr als vor einem Jahr.“ Die Orders aus dem Euroraum legten mit plus vier Prozent sogar stärker zu als die aus Drittländern mit plus zwei Prozent.
Im gesamten ersten Quartal 2013 lagen die Bestellungen zwei Prozent unter Vorjahr. Inlands- und Auslandsaufträge waren hier um drei Prozent und zwei Prozent rückläufig. Aus der Eurozone gingen vier Prozent weniger Bestellungen ein, die Aufträge aus Drittländern blieben so hoch wie im Vorjahr. „Insgesamt bleibt das Bestellverhalten weiterhin von Abwarten geprägt und die Branchenkonjunktur damit durchwachsen“, so Dr. Gontermann.
Die preisbereinigte Produktion der Elektrounternehmen ist im März 2013 neun Prozent unter Vorjahr geblieben – bei allerdings zwei Arbeitstagen weniger als vor einem Jahr. Von Januar bis März belief sich der Output-Rückgang auf sechs Prozent gegenüber Vorjahr. Die Erlöse sind im März noch einmal um acht Prozent gegenüber Vorjahr auf 14,1 Mrd. Euro gesunken. Der inländische Umsatz fiel um zehn Prozent auf 7,2 Mrd. Euro, der ausländische um sechs Prozent auf 6,9 Mrd. Euro. Im ersten Quartal dieses Jahres verfehlten die Branchenerlöse mit 39,5 Mrd. Euro ihren Vorjahresstand um sieben Prozent. Inlands- und Auslandsumsatz gaben hier um zehn Prozent auf 20,2 Mrd. Euro und vier Prozent auf 19,3 Mrd. Euro nach.
„Wie schon im Vormonat ist das Geschäftsklima auch im April dieses Jahres etwas gefallen“, sagte Dr. Gontermann. „Dabei haben sich Lagebeurteilung und Erwartungen entgegengesetzt entwickelt.“ Ihre gegenwärtige wirtschaftliche Situation haben die Elektrounternehmen im April besser beurteilt als noch im März. Der Saldo aus positiven und negativen Antworten befindet sich wieder leicht im Plus. Dagegen sind die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate weiter zurückgenommen worden. Sie bleiben unter dem Strich aber positiv.
Befragt nach produktionsbehindernden Faktoren geben 32 Prozent der Branchenunternehmen einen Mangel an Aufträgen als größtes Hemmnis an. Acht Prozent der Firmen beklagen einen Arbeitskräftemangel, nur jeweils zwei Prozent Materialknappheit oder Finanzierungsengpässe.