Mit minus 4,7 Prozent verzeichnete die deutschen Elektro- und Digitalindustrie im April 2024 einen deutlich moderateren Rückgang bei den Auftragseingängen als noch im ersten Quartal dieses Jahres (- 13,2 Prozent). Während die Inlandsorders noch um 13,8 Prozent zurückfielen, konnten die Aufträge von ausländischen Kunden im April um 4,0 Prozent zulegen. Dabei gingen aus dem Euroraum 2,0 und aus Drittländern 5,3 Prozent mehr neue Bestellungen ein als ein Jahr zuvor.
In den zusammengenommenen ersten vier Monaten dieses Jahres lagen die Aufträge noch 11,3 Prozent unter Vorjahr. Hier nahmen die Bestellungen aus dem Inland um 14,5 Prozent ab. Der Wert der Auslandsaufträge fiel um 8,6 Prozent geringer aus als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (Eurozone: – 7,6 Prozent, Nicht-Euroraum: – 9,2 Prozent).
Die reale, d.h. um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland konnte im April 2024 wieder um 3,0 Prozent gegenüber Vorjahr zulegen. „Dazu beigetragen hat hier sicher, dass der April in diesem Jahr ganze drei Arbeitstage mehr hatte als im gleichen Vorjahresmonat, nachdem es im März noch genau umgekehrt war“, sagte ZVEI-Chef-Volkswirt Dr. Andreas Gontermann. In den ersten vier Monaten dieses Jahres verfehlte der aggregierte Branchenoutput sein Vorjahreslevel noch um 8,0 Prozent.
Nominale Erlöse fallen höher aus als im gleichen Monat des Vorjahres
Mit 18,7 Milliarden Euro fielen die nominalen Erlöse der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im April 2024 insgesamt um 4,0 Prozent höher aus als im gleichen Monat des Vorjahres. Dabei wurden mit inländischen Kunden 9,1 Milliarden Euro umgesetzt (+ 5,0 Prozent) und mit ausländischen 9,6 Milliarden Euro (+ 3,1 Prozent). Während die Erlöse mit Geschäftspartnern aus der Eurozone im April um 2,3 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zunahmen, gab es beim Umsatz mit Kunden außerhalb des gemeinsamen Währungsraums einen Anstieg um 3,6 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro.
Von Januar bis April 2024 fielen die aggregierten Branchenerlöse noch um 5,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 74,1 Milliarden Euro. Im Inland wurden in den ersten vier Monaten Geschäfte im Wert von 35,7 Milliarden Euro gemacht (- 6,0 Prozent), im Ausland von 38,4 Milliarden Euro (- 5,6 Prozent). Dabei verlief die Entwicklung der Umsätze mit Partnern aus dem Euroraum (- 4,4 Prozent auf 14,1 Millarden Euro) weniger ungünstig als die mit Kunden aus Drittländern (- 6,3 Prozent auf 24,3 Millarden Euro).
Sowohl bei den Produktions- als auch den Beschäftigungsplänen gab es im Mai 2024 keine nennenswerten Veränderungen gegenüber dem Vormonat. Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie beschäftigte zum Ende des ersten Quartals dieses Jahres 900.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon befinden sich aktuell 30.200 in Kurzarbeit.
„Das Geschäftsklima hat sich nach dem Rücksetzer im April zuletzt wieder aufgehellt“, sagte Gontermann. „Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen besser aus als im Vormonat.“ Auch die Exporterwartungen zogen im Mai an.