Die Studie des Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation “Transformation von Arbeitswelten” beantwortet die Forschungsfrage, wie eine erfolgreiche Umsetzung von wirksamen Arbeitswelten in den Unternehmen gelingen kann. Die zentrale Prämisse der Forschungsarbeit ist, dass Arbeitswelten dann wirksam sind, wenn die räumlichen und technologischen Arbeitsinfrastrukturen intensiv genutzt werden und die Kollaboration der Menschen in der Organisation gestärkt wird.
Zentrale Ergebnisse sind:
Ausmaß und Tempo gesamtheitlicher Veränderungen in der Arbeitsgestaltung sind Erfolgsindikatoren für die Transformation von Arbeitswelten.
Je gesamtheitlicher und schneller die Veränderung der Arbeitsgestaltung in den Organisationen angegangen wird, umso stärker gelingt die Transformation von Arbeitswelten hin zu einer höheren Kollaborationsintensität und einer höheren Nutzungsintensität von technologischen und räumlichen Infrastrukturen in den Organisationen.
Eine transformationale Unternehmensführung ist ein maßgeblicher Erfolgsfaktor für Veränderungen der Arbeitswelt im Unternehmen.
Wird von der obersten Führungsebene ein hohes Maß an transformationaler Unternehmens-führung gelebt – z. B. als aktiver Förderer von Veränderungen im Unternehmen, dem sichtbaren Vorleben angestrebter Veränderungen, der Initiierung umfangreicher Maßnahmen zur Umsetzung -, geht diese einher mit einer deutlich höheren Kollaborationsintensität und deutlich höheren Nutzungsintensitäten von technologischen und räumlichen Infrastrukturen in der Organisation.
Eine starke Partizipation der Belegschaft an Veränderungen im Unternehmen führt zu höher ausgeprägten Zielgrößen.
Unternehmen, die ihre Belegschaft in Veränderungen stark integrieren, erreichen eine höhere Nutzungsintensität einer vielfältigen Arbeitsumgebung, erzielen eine höhere Nutzungsintensität digitaler Arbeitstechnologien und eine stärkere Kollaborationsintensität in der gesamten Belegschaft – auch über Abteilungsgrenzen hinweg.
Bewertungsunterschiede bestehen zwischen Personen mit einer aktiven Rolle in Veränderungsprojekten und Personen ohne aktive Rolle.
Personen mit einer aktiven Rolle in einem Veränderungsprojekt bewerten die Nutzungsintensität von technologischen und räumlichen Arbeitsinfrastrukturen höher als Personen, die keine aktive Rolle in einem Veränderungsprojekt haben. Jedoch bewerten beide Stichproben die Kollaborationsintensität in der Organisation gleich.
Bewertungsunterschiede bestehen zwischen Hierarchiestufen, was das Ausmaß, das Tempo und den Erfolg der Transformation von Arbeitswelten betrifft.
Die Bewertung von Veränderungsprojekten im Bereich der Arbeitsgestaltung in Bezug auf deren Ausmaß, Tempo und Erfolg – letzteres gemessen anhand der hier verwendeten Zielgrößen – ist abhängig von der eigenen Rolle in einem Veränderungsprojekt und von der eigenen hierarchischen Position. Insbesondere weichen die Bewertungen der Mitarbeiterebene und der oberen Führungsebenen deutlich voneinander ab.
Quelle: Fraunhofer IAO