Höhere Preise vermitteln den Eindruck einer guten Baukonjunktur. Doch der Eindruck ist falsch: Tatsächlich sind die Aufträge auf dem Bau im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen.
Das Statistische Bundesamt hat ausgerechnet, dass die Baukonjunktur aktuell ins Tal steuert. Allein im Juni sind die Aufträge um fünf Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auf das erste Halbjahr bezogen, liegen die Aufträge noch um gut drei Prozent hinter 2021 zurück. Nominal, also nach Preisen gerechnet, liegen die Aufträge aber über dem Vorjahr.
Die Gründe sind vielfältig: Der Krieg in der Ukraine hat viele Baumaterialien knapper und damit teurer gemacht. Außerdem fehlen auf den Baustellen aber auch bei Zulieferern und in der Logistik immer noch Fachkräfte. Das macht sich bemerkbar.
Gleichzeiting drosselt die Wohnungswirtschaft ihre Projekte. Bestehende Projekte würden noch abgearbeitet, aber bei neuen Projekten oder Sanierungen seien die Unternehmen immer vorsichtiger, sagt Ingeborg Esser vom Bundesverband Wohnungswirtschaft (GdW) im Interview mit der ElektroWirtschaft. Sie sagt: „Neue Wohnbauprojekte gibt es nicht mehr.“
Vergleicht man den Juni 2022 mit dem Juni 2021, so zeigt sich ein erschreckender Trend: Um ganze elf Prozent liegen die realen Aufträge unter dem Vorjahr. Nominal sind sie jedoch um sechs Prozent gestiegen.
Das komplette Interview mit Ingeborg Esser lesen Sie in der Ausgabe 8 der ElektroWirtschaft. Falls Sie noch kein Abonnent sind, können Sie sich hier Ihre persönliche Ausgabe der ElektroWirtschaft sichern. Mit dem Klassik-Abo erhalten Sie auch Zugang zur App-Ausgabe und damit zu unserem umfangreichen digitalen Heftarchiv.