Stromkrise zwingt Bitcoiner zum Abschalten

Wegen der weltweit gestiegenen Strompreise ist es nicht mehr rentabel, Bitcoins zu produzieren. Die Mining-Firmen finden trotzdem einen Weg, Geld zu verdienen.

Die Kryptowährung werden unter gewaltigem Stromeinsatz in Hochleistungs-Rechenzentren produziert. Doch mit den gestiegenen Stromkosten lohnt sich das nicht mehr. Mehrere professionelle Mining-Firmen haben bereits darauf reagiert und verkaufen nun Strom, statt neue Bitcoins zu schürfen. Das berichtet das Online-Fachmagazin finanzen.net.

Warum sich Bitcoins aktuell nicht lohnen

Krypto-Mining war in den vergangen zwei Jahren noch äußerst lukrativ. Das hat sich geändert. Zum einen hat sich der Preis für Bitcoins seit März mehr als 60 Prozent seines Werts eingebüßt. Zugleich steigen weltweit wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine die Energiepreise.

In Texas kommt noch ein weiterer Sonderfall hinzu: Wegen der Hitzewelle war es dort diesen Sommer zu größeren Stromausfällen gekommen. Texanische Mining-Firmen, spezialisiert auf das Schürfen neuer Bitcoins, hätten daher zum Teil ihre Aktivitäten eingestellt und verkaufen stattdessen nun den dadurch eingesparten Strom. Da dieser zu langfristigen Preisen noch günstig eingekauft wird, lasse sich am Markt damit ein Gewinn erzielen, so das Portal. Eine börsennotierte Miningfirma habe so rund 9,5 Millionen Dollar verdient.

Wie viel Strom verbrauchen Bitcoins?

Wie viel Strom verbraucht wird, um einen Bitcoin zu erzeugen, kann man nicht genau sagen. Der Wert hängt auch davon ab, wie viele Nutzer gleichzeitig im Bitcoin-Netzwerk aktiv sind.

Laut einer Untersuchung der Universität Cambridge zeigt sich aber am aktuellen Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerkes, dass sich immer mehr Schürfer zurückziehen: Im Februar hatten die Forscher den jährlichen Stromverbrauch des Bitcoin noch auf 125 Terrawattstunden (TWh) prognostiziert. Das wäre mehr als der Stromverbrauch von Österreich und der Schweiz zusammen. Aktuell gehen die Forscher von einem Jahresverbrauch von gut 87 TWh aus. Im Februar lag die tägliche Stromnachfrage der Bitcoin-Industrie noch bei 16 Gigawatt. Heute sind es weniger als zehn.

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