Rechenzentren müssen nicht nur Stromfresser sein, als die sie häufig wahrgenommen werden. Das sagt zumindest der Technologiekonzern Eaton. Er fordert, Rechenzentren in die Wärmeversorgung einzubeziehen. Dies können einen Mehrwert für die Umwelt und Gesellschaft hervorbringen.
Die Idee ist nicht völlig neu. Schon der Digitalverband Bitkom hatte kürzlich ein Konzept vorgestellt, wie man die Abwärme von Rechenzentren in Deutschland zum Heizen und zur Warmwasserversorgung nutzen könnte. Damit das funktioniert, müssten die Rechenzentren aber ans Fernwärmenetz angeschlossen werden.
„Fakt ist, dass die entstehende CO2-freie Wärme derzeit häufig ungenutzt an die Umwelt abgegeben wird“, sagt Dirk Kaisers von Eaton. Bitkom hat errechnet, dass die Rechenzentren in Deutschland jährlich rund 350.000 Wohnungen versorgen könnten. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 42,8 Millionen Wohnungen.
„Vor allem mittel- und großdimensionierte Rechenzentren ab einer jährlichen IT-Anschlussleistung von mehr als fünf Megawatt erzeugen genug nutzbare Abwärme“, so Kaisers weiter Diese finde man in Deutschland vor allem in den Regionen Frankfurt/Main, Berlin, Hamburg und München. Zusammen verfügen sie über eine Anschlussleistung von 965 Megawatt. Kaisers: „Davon könnte rund die Hälfte für die reale Abwärmenutzung herangezogen werden.“
Nach Angaben des Umweltbundesamtes werden in privaten Haushalten in Deutschland jährlich 131 Kilowattstunden pro Quadratmeter für Heizen und Warmwasser verbraucht. Bezogen auf 24 Stunden und 365 Tage ließen sich per Rechenzentrumsabwärme also 31,9 Millionen Quadratmeter versorgen.