Die Bundesregierung kündigt leichteren Zugang zu Fördergeldern für alle an, die in Ladeinfrastruktur investieren. „Die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, die Integration der Ladeinfrastruktur ins Stromnetz, die Digitalisierung des Ladeerlebnisses und viele weitere Herausforderungen werden mit Hochdruck angegangen“, heißt es aus dem FDP-geführten Verkehrsministerium. Doch der Wirtschaft sind die Pläne noch nicht konkret genug.
Möglich machen soll das der überarbeitete Masterplan Ladeinfrastruktur II. Dieser sei ein Schlüsselelement für den weiteren Verlauf der Mobilitätswende, so Verkehrsminister Volker Wissing. Ziel sei, dass es zeitlich keinen Unterschied mehr mache, ob das Auto geladen oder betankt wird. Wissing weiter: „Wir machen Tempo beim Ausbau von Ladeinfrastruktur.“ Wie viel Geld dafür vom Bund investiert wird, sagt Wissing aber nicht.
Ganz zufällig kommt diese Mitteilung nicht. Wissings Amtskollege, der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck, hatte die erste Fassung von Wissings Masterplan gestoppt, weil sie ihm nicht weit genug gegangen war. Der neue Entwurf des FDP-Ministers scheint etwas konkreter zu sein.
Außerdem hatte es Streit um die Zuständigkeit zwischen den Ministern gegeben. Habeck sah sich als Minister für Energiefragen zu wenig am Entwurf beteiligt. Ob diese Differenz damit beigelegt ist, ist noch unklar.
Und genau dafür gibt es nun auch Kritik aus der Wirtschaft. „Es ist richtig, im Verkehrssektor den Wechsel zur Elektromobilität voranzubringen“, sagt Kerstin Andreae, Chefin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). „Ladeinfrastruktur und Elektrofahrzeuge können mit klugen Anreizen ihren Hochlauf erleben. Zuviel Eingriffe in den Markt, zu viele Vorgaben für die Ladeinfrastruktur behindern diesen Hochlauf. Der Masterplan-II-Ladeinfrastruktur muss dahingehend überarbeitet werden.“