Strom selbst produzieren, Elektroautos kaufen und auf sparsame LED-Leuchten setzen – das ist das kleine Einmaleins der Nachhaltigkeit. Unternehmer, die es ernst meinen, machen mehr, sagt Unternehmensberaterin Maria Truong. Ein oft übersehenes Thema sei zum Beispiel die Nachhaltigkeit in der Lieferkette.
„Ein vollständig nachhaltiger Beschaffungsprozess steigert die Effizienz, reduziert Ressourcen und erspart Unternehmen unter anderem verschiedenste Umweltrisiken“, schreibt Maria Truong in einem Gastbeitrag für den Cloud Computing Insider. Daneben zahlt dieser Aufwand aber auch an anderer Stelle ein: etwa auf der sozialen Ebene oder bei der öffentlichen Wahrnehmung.
Einer der wichtigsten Gründe für den Umstieg zu einer ressourcenschonenden Lieferkette sei die Einhaltung von geänderten Rechtsvorschriften und internationalen Grundsätzen. „In einigen Ländern gibt es bereits Gesetze zur Einhaltung von gewissen Vorschriften im Beschaffungsbereich.“ Erfahrene Unternehmen berichten, dass sich dieser Aufwand unterm Strich sogar rechne. Sie würden heute die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Vorteile erkennen, die der Umstieg mit sich bringt. „Beispielsweise profitieren Unternehmen durch die Verwirklichung von Effizienzgewinnen, der Förderung des guten Rufes des Unternehmens sowie der Herstellung innovativer aber vor allem nachhaltiger Produkte.“
Nachhaltigkeit ist mehr als Ressourceneffizienz
Die langfristige Schonung von Ressourcen und Effizienzsteigerung sei allerdings nicht der einzige Aspekt, worauf Unternehmen bei ihrer Supply Chain Wert legen. Immer wichtiger werde auch die Agilität der Lieferkette. Das bedeutet, dass Unternehmen flexibel auf Veränderungen reagieren können, um so Neuerungen und Trends am Markt frühzeitig zu erkennen, Innovationspotenzial ausfindig zu machen und schlussendlich zum eigenen Vorteil zu nutzen. Dies sei nur mit digitalen Prozessen machbar, sagt Truong: „Neue hochgradig cloudbasierte Funktionalitäten ermöglichen Datenanalysen sowie Datenaustausch in Echtzeit entlang der gesamten Supply Chain.“ Je transparenter die Lieferkette, desto schneller und besser lässt sich dieser Wandel umsetzen. „Nur wenn die Kommunikationswege im eigenen Unternehmen gezielt und effizient ablaufen, kann dies auf die gesamte Wertschöpfungskette übertragen werden.“
In vier Schritten zur nachhaltigen Beschaffung
Den Prozess zu mehr Nachhaltigkeit hat das Global Compact Office der Vereinten Nationen schon 2010 in vier Schritten zusammengefasst: Im ersten Schritt steht die Selbstverpflichtung im Fokus, es werden Visionen, Erwartungen und Ziele formuliert. Schritt zwei bewertet und ermittelt den notwendigen Aufwand, in Schritt drei folgt dann die Festlegung und Umsetzung. Zum Schluss findet dann sowohl das Messen als auch die Kommunikation der erreichten Leistungen statt.
Wenngleich der Prozess in der Praxis oftmals anders ablaufen mag, bieten diese vier Schritte eine gute Orientierung über die Inhalte, mit denen sich Organisationen in diesem Zusammenhang beschäftigen müssen.