Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung (BGA) fordert ein Umdenken im Export. Deutschen Firmen müsse es leichter gemacht werden, neue Auslandsmärkte zu erschließen, so BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura.
„Wir stehen nicht nur vor einer geopolitischen, sondern auch vor einer handelspolitischen Zeitenwende“, so Jandura. „Die Diversifizierung der Lieferketten hat begonnen. Sie ist auch politisch gewollt, aber dafür müssen dann auch endlich die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Unternehmen brauchen einen erweiterten handelspolitischen Rahmen, in dem sie neue Absatz- und Beschaffungsmärkte erschließen können. Wir brauchen mehr und vor allem ratifizierte Freihandelsabkommen.“
Aktuell sieht Jandura den Außenhandel gefährdet, weil die Wirtschaft zu oft im Schatten politischer Ziele stünde. „Es wäre dringend geboten, eine Strategie zur Stärkung des deutschen Außenhandels zu entwickeln, anstatt ihn zur Erreichung immer weiterer wirtschaftsfremder Ziele zu instrumentalisieren“, so der BGA-Präsident.
Noch seien die Bücher deutscher Unternehmen gut mit Aufträgen aus dem Ausland gefüllt. Doch die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine würden durch Lieferkettenprobleme und steigende Energiepreise auch den internationalen Handel belasten. „Der Krieg bringt eine große Verunsicherung, die dazu führt, dass die Unternehmen auf Sicht fahren.“