Im Interview mit der ElektroWirtschaft spricht Jürgen Kitz, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei der Albrecht Jung GmbH & Co. KG über die Erfahrungen mit Open Datacheck, die Bedeutung der Datenqualität und die Erwartungen an den Elektrogroßhandel in der Lieferkette.
ElektroWirtschaft: Daten sind das neue Gold geworden. Inwieweit wurde mit Open Datacheck ein Mehrwert in Sachen Datenkommunikation für alle Beteiligten im dreistufi gen Vertrieb geschaffen?
Jürgen Kitz: Daten sind der Rohstoff der Digitalisierung. Ob diese Daten dann wirklich so viel wert sind wie Gold, entscheidet sich erst bei der Nutzung. Der Vorteil der Digitalisierung liegt darin, dass Abläufe, die vorher manuell und mit menschlicher Aufmerksamkeit getan wurden, dann automatisiert, wiederkehrend und sicher erfolgen. Aber damit das nicht nur für ein einzelnes Unternehmen möglich ist, bedarf es Standards. Standards sind wie Leitplanken, die einem Sicherheit bieten und die Basis für Investitionen sind. Wer investiert schon gern in ein unsicheres Modell? Aus unserer Sicht geht es genau hierum bei Open Datacheck: Sicherheit im Austausch von Produktdaten und deren Verwendung in den Verkaufskanälen des dreistufi gen Vertriebes.
ElektroWirtschaft: Seit wann ist Jung bei Open Datacheck?
Jürgen Kitz: Wir nehmen seit 2020 teil.
ElektroWirtschaft: Was ist für Jung das Besondere beim Thema Datenqualität? Ist die Lieferung Ihrer Produktstammdaten unter Berücksichtigung der Datenqualitätsrichtlinie ein reibungsloser Prozess?
Jürgen Kitz: Die Datenqualität der Produktdaten baut für uns auf der Datenquantität pro Artikel auf. Wir arbeiten mit einer Produktdatenbank, aus der wir die vielen unterschiedlichen Publikationen für die Webseite, Kataloge, Konfiguratoren, ETIM und auch die BIM-Daten ableiten. Dabei spielen nicht nur lineare Produktdaten eine große Rolle, sondern auch das notwendige Beziehungswissen der Produkte untereinander. Diese zu digitalisieren ist sicher eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Als Schalterhersteller basieren unsere Produkte auf Einsätzen, Abdeckungen und Rahmen für Kombinationen mit bis zu fünf Geräten.
Dies gilt für die konventionelle Installation für die Elektronik und auch für die Gebäudesystemtechnik. Aus diesem Portfolio entstehen so über 100 Millionen Kombinationsmöglichkeiten. Zu diesen Daten kommt noch die Aktualität der Datenmodelle hinzu. Wir bekommen mittlerweile jedes Jahr eine ETIM-Version mit neuen Merkmalen. Die daraus folgende Datenpflege und die Erstellung von Zusatzdokumenten wie Maßzeichnungen sind in der Kürze der Zeit eine große Herausforderung. Bei jedem Versionswechsel werden von uns ca. 8.000 aktive Einzelartikel für den deutschen Markt geprüft. Open Datacheck kontrolliert die Daten vor der Veröffentlichung zusätzlich, zeigt Lücken auf und prüft auf Konsistenz. Die Schnittstellen werden an die Vorgaben angepasst und nochmals kontrolliert. Dieser Prozess ist bei Open Datacheck gut beschrieben und funktioniert reibungslos. Durch dieses Zusammenspiel steigt die Datenqualität kontinuierlich, und alle Beteiligten, Großhandel, Verarbeiter und Kunden profitieren.
ElektroWirtschaft: Wie stellen Sie sich den idealen Datenaustausch zwischen den Branchenteilnehmern vor? An welcher Stelle gibt es Optimierungsbedarf?
Jürgen Kitz: Die Möglichkeit Daten per BMEcat mit dem Großhandel auszutauschen hat sich etabliert. Dieser Prozess ermöglicht es erst, die digitale Verfügbarkeit von Informationen zeitnah sicherzustellen und die Qualität der Daten…
Sie möchten weiterlesen? Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der April-Ausgabe der ElektroWirtschaft. Als Printabonnent haben Sie übrigens fünf Zugriffe auf die digitale Ausgabe inklusive. Stöbern Sie ansonsten in unserem Shop.