Strom, der weniger kostet, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht: Flexible Tarife wecken das Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland. Wie eine aktuelle repräsentative Befragung des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 1000 Bundesbürgern ab 18 Jahren ergeben hat, können sich bereits zwei Drittel (69 Prozent) vorstellen, künftig einen variablen Stromtarif zu nutzen, bei dem sich der Preis an Angebot und Nachfrage orientiert. Derzeit zahlen Haushalte in Deutschland in der Regel ein monatliches Fixum – auch zu sonnen- und windreichsten Zeiten, in denen regenerativer Strom in großer Menge günstig verfügbar ist. „Bislang sind flexible Stromtarife für Verbraucherinnen und Verbraucher noch eine Ausnahme. Dabei sorgen solche innovativen Angebote für Transparenz, die die Menschen beim Stromsparen unterstützt“, sagt Sebastian Schaule, Energie-Experte beim Bitkom. „So können Elektrogeräte vor allem dann genutzt werden, wenn gerade viel Wind weht oder die Sonne scheint – oder das Elektroauto wird zu diesem Zeitpunkt kostengünstig aufgeladen.“
80 Prozent der Deutschen geben an, ihren persönlichen Umgang mit den Themen Strom und Energieverbrauch im eigenen Haushalt vor dem Hintergrund des Klimawandels bereits verändert zu haben – etwa indem bewusst Strom gespart oder auf Ökostrom umgestellt wurde. Fast ebenso viele (79 Prozent) wollen einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten, indem sie weniger Strom verbrauchen. 62 Prozent haben grundsätzlich Interesse an intelligenten Geräten, die sich einschalten, wenn der Strom gerade günstig ist. „Für smarte Angebote brauchen wir jedoch intelligente Netze – und Smart Meter in möglichst jedem Haushalt“, betont Schaule. Mittlerweile interessiert sich mehr als die Hälfte der Deutschen (57 Prozent) für Smart Meter, also digitale, internetfähige Messgeräte für Wärme oder Strom. 20 Prozent können sich die Nutzung auf jeden Fall vorstellen, weitere 37 Prozent können sich dies eher vorstellen. „Smart Meter können in Echtzeit den Verbrauch messen und erkennen, zu welcher Tageszeit wir welche Menge an Strom verbrauchen“, so Schaule. „Für eine erfolgreiche Energiewende ist ein zügiger Smart-Meter-Rollout unerlässlich.“