„Made in Germany“ haben wir den Briten zu verdanken: Sie beschlossen 1887, dass deutsche Produkte den Schriftzug tragen mussten. Doch mit der Zeit entwickelte sich der Schriftzug zum Qualitätsmerkmal. Welche Bedeutung hat das Kennzeichen heute – auch unter Berücksichtigung der aktuellen Lieferproblematik? Wir haben uns im Elektrogroßhandel umgehört und nachgefragt.
Deutsche Industriemarken verlieren nicht zuletzt durch Konkurrenz aus Fernost auf den Weltmärkten an Terrain. Erhalten bei Ihnen starke Marken mehr Aufmerksamkeit? Welche Bedeutung hat noch das Kennzeichen „Made in Germany“ für Ihr Sortiment – auch im Hinblick auf die aktuelle Lieferkettensituation?
Markus Bruder: Das Rückgrat unseres Geschäfts sind zweifellos die guten, über Jahre gepflegten Kontakte zur Industrie mit starken Marken. Markentreue ist uns als Handel ebenso wichtig wie den Marken- Herstellern. Hohes Qualitätsversprechen, langer Produktbestand, hohe Innovationskraft: alles Attribute, die sich die Elektroindustrie und daher auch der Elektrofachgroßhandel zurecht geben. Dabei geht es nicht um „Made in Germany“. Ohnehin wird eine Vielzahl der Artikel mit Hinblick auf das Ursprungsland in unseren Datenbanken nicht in Deutschland produziert – von den Vormaterialien ganz zu schweigen, was uns zu der chaotischen Liefersituation führt. Mit den Markenwertversprechen im Hinterkopf war uns immer wichtig, die Kontakte und die Geschäfte zu den starken Industriemarken und deren deutschen Vertriebsgesellschaften zu pflegen. Einkauf von Markenprodukten auf grauen Märkten lehnen wir ab – auch wenn man sich teilweise schon wundern darf, wie die Preisniveaus in Europa schwanken.
Sie möchten weiterlesen? Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der Februar-Ausgabe der ElektroWirtschaft. Als Printabonnent haben Sie übrigens fünf Zugriffe auf die digitale Ausgabe inklusive. Stöbern Sie ansonsten in unserem Shop.