Die Leiterplatten-Industrie schließt das zweite Quartal des laufenden Jahres erneut mit einem Höchststand bei den Auftragseingängen seit 2019 ab. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legte die Branche hier um 129 Prozent zu. Allerdings war das zweite Quartal 2020 Corona-bedingt auch der absolute Tiefpunkt im zurückliegenden Zweijahreszeitraum.
Neben einem tatsächlichen konjunkturellen Wachstum wird der Auftragseingang unter anderem durch ein deutlich vorgezogenes Orderverhalten der Kunden aufgrund langer Lieferzeiten sowie durch offensichtliche Mehrfach-Buchungen von Kunden bei mehreren Lieferanten geprägt. Es ist daher möglich, dass Stornierungen diesen Wert auf der Umsatzseite noch korrigieren werden.
Der Umsatz stagniert auf einem hohen Niveau nach kontinuierlichen Steigerungen seit den Tiefstständen im Vorjahr. Die Zahl der Mitarbeiter hat sogar das Vor-Corona-Niveau von 2019 deutlich überschritten.
Das Book-to-Bill-Ratio lag im ersten Quartal des Jahres bei einem Wert von 1,33 und damit bereits im vierten Berichtsabschnitt in Folge stabil im positiven Wachstumsbereich.
Die Geschäftserwartungen haben sich seit dem ersten Quartal leicht eingetrübt. Während hier noch 33 Prozent der Melder eine weitere Verbesserung der Konjunktur erwarteten, ist ihre Zahl inzwischen deutlich auf 21 Prozent zurückgegangen. Zwei Drittel erwarteten im Frühjahr eine weiterhin gleichbleibend gute Konjunktur. Ihre Zahl sank auf 58 Prozent. Acht Prozent der Melder gehen von einer schlechteren Wirtschaftsentwicklung aus. Gründe hierfür sei unter anderem die anhaltend angespannte Versorgungslage, aber auch der Fachkräftemangel wirke wachstumshemmend.