Bernhard Weber ist seit über einem Jahr Senior Vice President Commercial Sonepar D.A.CH am Hauptstandort Düsseldorf. Die ElektroWirtschaft sprach mit dem erfahrenen Großhändler, den es als waschechten Bayer in das Rheinland verschlagen hat, über die vertrieblichen Herausforderungen in besonderen Zeiten. Wie haben die Coronakrise, die digitale Transformation und der Green Deal das Elektrogroßhandelsgeschäft verändert?
ElektroWirtschaft: Herr Weber, Sie sind seit über einem Jahr Geschäftsführer für den Vertrieb Sonepar Deutschland, Österreich und Schweiz. An Bord von Sonepar sind Sie aber schon viele Jahre, davon lange Zeit als gebürtiger Bayer für Sonepar Süddeutschland, zuletzt sehr erfolgreich für Österreich. Welches Wissen und welche Stärken bringen Sie aus unserem Nachbarland mit?
Bernhard Weber: Zunächst kann ich festhalten: Die Struktur des Großhandelsgeschäfts in Deutschland ist mit Österreich vergleichbar. Der Elektromarkt ist in beiden Ländern ähnlich aufgestellt. Aber natürlich unterscheiden sich die Nachbarländer hinsichtlich ihrer Größe. Österreich mal 10 ergibt Deutschland. So kann man in Österreich schneller Entscheidungen durchsetzen und Dinge verändern. Dieser Umstand ist aber in erster Linie der Größe geschuldet. Hervorheben möchte ich vor allem den hervorragenden Wissensaustausch zwischen Deutschland und Österreich, der in den letzten Jahren gelebte Praxis war. Im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen in beiden Märkten der Kundenfokus und die Markenqualität. Was wir in Deutschland schon lange mit der Markenoffensive praktizieren, haben wir in Österreich mit dem Markensiegel ins Leben gerufen. So haben wir uns als Sonepar in Österreich ein gutes Standing bei den Herstellern verschafft. Wir brauchen verlässliche Partner, die uns und unsere Kunden als Marke mittragen. Weiterhin ist es uns gut gelungen, in Österreich, in dem die Hersteller in einem hohen Maß im Direkt- und Projektgeschäft unterwegs sind, die Dreistufi gkeit wiederzubeleben. Die Dreistufigkeit in der Wertschöpfungskette trägt dazu bei, ein gewisses Preisniveau im Markt zu halten. Wenn Sie mich fragen, welche Stärken ich mitbringe, so kann ich Ihnen antworten: Meine Leidenschaft für das Geschäft. Ich lebe und liebe den Großhandel und mir ist es wichtig, Teamarbeit – im Großen und Kleinen – mitzugestalten und durch schnelle Entscheidungen nach vorne zu bringen.
ElektroWirtschaft: Ihr Neustart in Düsseldorf war sicherlich besonders, denn er fiel zeitlich mitten in eine nie dagewesene Pandemie. Mitarbeiter und Kunden konnten Sie daher zu Ihrem Amtsantritt nur bedingt persönlich kennenlernen. Wie haben Sie das erste Jahr in der Geschäftsführung erlebt? Wussten Sie dennoch schnell, was anzupacken ist?
Bernhard Weber: Ich bin am 1. Juli 2020 in Düsseldorf gestartet, in einer Zeit, in der die Pandemie so richtig in Fahrt war. Trotz dieser Umstände habe ich versucht, durch zahlreiche Gespräche – ob digital oder wo es möglich war, persönlich – den guten Geist der Zusammenarbeit in allen Bereichen aufl eben zu lassen. Es geht in erster Linie darum…
Sie möchten weiterlesen? Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der Dezember-Ausgabe der ElektroWirtschaft. Als Printabonnent haben Sie übrigens fünf Zugriffe auf die digitale Ausgabe inklusive. Stöbern Sie ansonsten in unserem Shop.