Im Interview mit der ElektroWirtschaft sprechen Dirk Giersiepen, geschäftsführender Gesellschafter, Dominik Marte, Vertriebsleiter Deutschland, und Markus Halbig, Verkaufsleiter Süd, über den bevorstehenden Führungswechsel bei Gira im Jahr 2022, die Entwicklung des 116 Jahre alten Unternehmens und die zukünftige Ausrichtung.
ElektroWirtschaft: Herr Giersiepen, die Marke Gira besteht seit 116 Jahren. Gründungziel bis heute ist es, das Leben und Wohnen schöner, komfortabler, sicherer und energieeffizienter zu machen. Wie ist dies dem Unternehmen gelungen?
Dirk Giersiepen: Mein Urgroßvater und sein Bruder gründeten 1905 in zwei angemieteten Räumen in Wuppertal-Wichlinghausen das Unternehmen: eine Manufaktur von Lichtschaltern und Teilen für die Elektroinstallation in Gebäuden. So wurde der Grundstein für die Marke Gira gelegt. Energieeffizienz spielte zu der damaligen Zeit noch keine Rolle. Von Beginn an war es das Ziel, die Elektrifizierung weiter voranzutreiben und damit natürlich auch zu wachsen. Die Bedienung sollte dabei möglichst angenehm sein, wozu das Gründungspatent – ein weiterentwickelter Tumblerschalter – einen großen Beitrag leistete. Das Thema Design spielte schon sehr früh eine bedeutende Rolle. Verlässliche Qualität mit hohem Designanspruch zu verbinden, war in der Entwicklung des Unternehmens immer schon ein Hauptthema. Final lässt sich festhalten, dass das Unternehmen 116 Jahre ohne existenzbedrohende Krise überstanden hat, wenn man die beiden Weltkriege unberücksichtigt lässt.
ElektroWirtschaft: Sie haben die Geschäftsführung 1995 von Ihrem Vater übernommen. Wie haben Sie die Zeit unter Ihrer Unternehmensführung erlebt? Was waren die Meilensteine?
Dirk Giersiepen: In den drei Generationen vor mir bestand die Geschäftsführung ausschließlich aus Gesellschaftern. Dass das ohne die Unternehmensentwicklung gefährdende Konflikte sehr gut funktioniert hat, kann man gar nicht hoch genug bewerten. In der vierten Generation war ich ab 1997 der einzige Gesellschafter in der Geschäftsführung, was natürlich im Hinblick auf die Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse oft komfortabel war. In Phasen wichtiger strategischer Entscheidungen wiegt der „Rucksack“ der Verantwortung vielleicht aber auch etwas schwerer als wenn vier Gesellschafter- Geschäftsführer wie in unserer dritten Generation gemeinsam entscheiden und die Verantwortung übernehmen. Ich erinnere mich zum Beispiel an das Jahr 2003, als wir große…
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