Die Hochwasser-Katastrophe hat auch die Elektrobranche getroffen. Teilweise sind Unternehmen direkt von Überschwemmungen betroffen oder können aufgrund von fehlenden Zulieferern nicht in vollem Umfang liefern:
Die Heinrich Kopp GmbH meldet, dass durch die Flutkatastrophe ein bedeutender Anteil der metallverarbeitenden Industrie getroffen wurde, die für die Aufrechterhaltung der Komponenten-Lieferung möglich ist. Aktuell können keine adäquaten Alternativen gefunden werden, um in absehbarer Zeit eine geregelte Lieferkette aufzubauen. Darüber hinaus melden mehr und mehr Kunstoffgranulat Produzenten Ausfälle.
Am frühen Abend des Mittwoch, 14. Juli 2021, musste die Produktion bei der HME Copper Germany GmbH eingestellt werden. Die Anlage wurde im Laufe des Abends evakuiert, sodass nur noch die Notfallteams die Flut bekämpfen konnten. Es kamen keine Mitarbeiter zu Schaden. Bereits am Nachmittag zeichnete sich eine Eskalation der Lage ab, als starker Regen mit Hochwasserfolgen das Flusstal überflutete, in dem sich das HME-Kupferrohrwerk befindet. Die umliegenden Zufahrtsstraßen wurden überflutet, ebenso die nahegelegenen unteren Teile der Innenstadt, die stark betroffen waren.
Eine erste Schadensabschätzung macht deutlich, dass das Hochwasser zwar starke, aber glücklicherweise nur vorübergehende Auswirkungen auf das gesamte Firmengelände haben wird, die Wiederaufnahme des Betriebs jedoch massive Anstrengungen erfordert. Zum größten Bedauern des Unternehmens kann HME derzeit die Fortführung der Lieferverpflichtungen nicht gewährleisten und kann den Zeitrahmen für die Wiederaufnahme der Produktion zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen.
Die Kabelwerk Eupen AG meldete ebenfalls “Höhere Gewalt” an, davon sind alle drei Bereichen betroffen: Eupen Cable, Eupen Pipe und Eupen Foam. Die Regenfälle fluteten die gesamte Eupener Unterstadt, genauso wie die drei Werke. Bis zum heutigen Tage ist noch nicht abzusehen, zu welchem Zeitpunkt man operativ die Produktion wieder aufnehmen kann.