Sechsundsechzig Jahre – was für ein ungewöhnlicher Geburtstag! Dies war eine häufi ge Reaktion auf unsere Anfragen bei der Planung der vorliegenden Ausgabe. Stimmt! Und um ehrlich zu sein, haben wir aus der Not eine Tugend gemacht. Wir wollten im letzten Jahr das 65-jährige Jubiläum der ElektroWirtschaft feiern. Im Coronajahr 2020 fanden wir es allerdings nicht angemessen und so entschlossen wir uns, das Ganze um ein Jahr zu verschieben.
Bei den Vorbereitungen haben wir jedoch festgestellt, dass die 66 eine viel spannendere Zahl ist als die 65. Der ein oder andere stimmte im Gespräch gleich das bekannte Lied von Udo Jürgens an und bei dem Gedanken an die Route 66 kommen Wehmut und Reiselust auf, steht sie doch als Symbol der unbegrenzten Mobilität für Hoffnung und Freiheit. Gerade in der aktuellen Zeit, in der das Reisen in andere Länder so fern liegt, haben wir uns dazu entschlossen, als Leitmotiv die Route 66 für diese Ausgabe zu nehmen. Die Route 66 war eine ursprünglich 3.945 Kilometer lange Straße quer durch die USA, die sich von Chicago nach Santa Monica erstreckte. Die heute verbliebenen Teilstücke sind Anziehungspunkt für Nostalgiker. Ziel dieser Ausgabe ist es nicht, nostalgisch zu werden, obwohl wir es uns nicht nehmen lassen konnten, den Blick auch in die Vergangenheit zu richten und einige Fundstücke aus dem Archiv zu kramen.
Die Route 66 war die bekannteste Straße in einem Netz öffentlicher Straßen, die eine riesige, verstreute Nation vereinte und war Zeugin einer stetigen Entwicklung von Autobahnen und Transportmitteln (aus: Route 66 in den USA: Die Mutter aller amerikanischen Straßen).
Und genauso ist die ElektroWirtschaft Zeugin der Elektrobranche seit 1955. Eine Branche, die geprägt ist von gelebter Partnerschaft, Innovationsgeist und Unternehmertum. Im Vorwort der Erstausgabe „Unsere neue Verbandszeitschrift“ hieß es: „Die Zeitschrift soll ein Bindeglied zwischen den vor- und nachgeordneten Wirtschaftsstufen (…) sein. Sie soll die Plattform bilden für einen Gedankenaustausch mit der großhandelstreuen Lieferindustrie.“ Ferner solle die Zeitschrift dazu dienen, eine noch engere Verbindung zwischen den Mitgliedern (Anm. VEG-) und dem Verband herzustellen. „Alle Probleme, die den Großhandel betreffen, sollen in ihr sachlich erörtert werden. Alle wichtigen Mitteilungen sollen durch die Zeitschrift den Mitgliedern bekannt gegeben werden und sie soll den Großhandelsgedanken in weitere Kreise tragen.“
Auch wenn sich in Punkto Kommunikationsverhalten 66 Jahre später einiges verändert hat, das Leben schneller und kurzlebiger geworden ist, so ist doch auch vieles gleich geblieben. Die Branche zeichnet sich aus durch innovative Lösungen und Persönlichkeiten, die fast schon Legendenstatus erreicht haben. Legendär unterwegs auf der Route 66. So liegt es uns am Herzen, nicht nur uns selbst zu feiern, sondern die gesamte Branche. Um dem Rechnung zu tragen, haben wir den Podcast „Macher hinter den Marken“ ins Leben gerufen, in dem wir Branchenpersönlichkeiten auf eine etwas persönlichere Art als üblich zu Wort kommen lassen möchten.
Legendenstatus wollen wir nicht, denn das hieße ja, wir wären nicht mehr lebendig. Legendär sind aber die gelebten Partnerschaften innerhalb der Elektrobranche. Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken für die vielen schönen gemeinsamen Momente, die Treue und Partnerschaft unserer Leser und Werbekunden und die gute Zusammenarbeit mit dem VEG. Getreu des Mottos von Udo Jürgens möchten wir sagen: Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an Mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss Mit 66 Jahren, ist noch lange nicht Schluss!
Wir freuen uns auf die nächsten sechsundsechzig Jahre mit legendären Menschen und Geschichten in der Elektrobranche!
Gudrun Arnold-Schoenen und Annika Egloff-Schoenen
Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der Juli-Ausgabe der ElektroWirtschaft (unsere Geburstagsausgabe) . Die ElektroWirtschaft steht Ihnen auch digital als App oder eMagazin zur Verfügung. Noch kein Abo? Jetzt in unserem Shop stöbern.