Im Interview mit der ElektroWirtschaft spricht der Unternehmer Ulrich Bettermann über die Entwicklung von OBO Bettermann und seine Beziehung zur ElektroWirtschaft.
ElektroWirtschaft: Wann hatten Sie Ihre erste ElektroWirtschaft in den Händen?
Ulrich Bettermann: Das ist auf jeden Fall über ein halbes Jahrhundert her, als die ElektroWirtschaft eine besondere Bedeutung in der Branche hatte, für die es kaum spezielle Medien gab. Es war eine ganz andere Medienwelt damals. Es gab zum Beispiel nur zwei Interview Fernsehprogramme, und das zweite war sogar gerade erst gegründet worden. Die ElektroWirtschaft war Pfl ichtlektüre der Elektrobranche. OBO Bettermann hat die Zeitschrift allen Geschäftsführern und leitenden Mitarbeitern zur Lektüre empfohlen und ihnen das Blatt zur Verfügung gestellt.
ElektroWirtschaft: Was waren die wichtigsten Meilensteine auf Ihrer unternehmerischen „Reise“?
Ulrich Bettermann: OBO ist ja seit der Gründung durch meinen Großvater vor 110 Jahren ein Familienunternehmen. Ich bin in ganz jungen Jahren in die Firma eingetreten und habe dort meinen Vater unterstützt. Schon damals war mir klar, dass das Wachstum nicht nur in Deutschland stattfi nden wird, sondern dass es gerade im Ausland neue Chancen gab. Als die damaligen Mitgesellschafter diese Expansionsoffensive von meinem Vater und mir nicht mittragen wollten, entschlossen wir uns, meinen Onkel und meinen Cousin auszuzahlen. Das war der Start zur Internationalisierung von OBO Bettermann und einer der wichtigsten Meilensteine des Unternehmens. Dafür aber waren neben den Abfi ndungen sehr hohe Investitionen notwendig. OBO Bettermann wurde damals in Deutschland die größte Offene Handelsgesellschaft (OHG), und ich stand mit Haftungsrisiken bis zum letzten Hemdknopf über 500 Millionen Mark in der Kreide. Durch Abschreibung auf Zuschreibung habe ich mir 82 Prozent der Abfindungen meiner früheren Mitgesellschafter vom Finanzamt zurückgeholt. So war es möglich, diese hohen Summen auszuzahlen, in das Unternehmen zu investieren, es mit guten und sicheren Arbeitsplätzen, als verlässlichen Partner unserer Kunden und obendrein als sicheren Steuerzahler in eine gute Zukunft zu führen.
ElektroWirtschaft: Nur mit Tradition gewinnt man keine neuen Kunden. Wohin wollen Sie das Unternehmen als Marke führen?
Ulrich Bettermann: Am wichtigsten ist es, alle Sinne wachsam zu halten. Heute sind wir einer der größten Mittelständler Deutschlands und haben unser Ohr und Auge immer nah bei unseren Kunden. Wir wollen immer hören und sehen, was sie brauchen und von uns erwarten. Wir bringen ständig Innovationen in den Markt, damit Planer und Handwerker auf den Baustellen…
Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der Juli-Ausgabe der ElektroWirtschaft (unsere Geburstagsausgabe) . Die ElektroWirtschaft steht Ihnen auch digital als App oder eMagazin zur Verfügung. Noch kein Abo? Jetzt in unserem Shop stöbern.