Gudrun Arnold-Schoenen ist Herausgeberin und Chefredakteurin der ElektroWirtschaft und Geschäftsführerin des Fachverlag Dr. Arnold GmbH. Annika Egloff-Schoenen verantwortet seit 2012 die Themen Digitale Medien und Veranstaltungen für das Unternehmen. Im gemeinsamen Mutter- Tochter-Interview sprechen die beiden über die ElektroWirtschaft, den zugehörigen Fachverlag und Herausforderungen in Vergangenheit und Zukunft.
Annika Egloff-Schoenen: Wir sprechen in dieser Ausgabe im Zusammenhang mit der Route 66 über Legenden. Was hat es mit der Goldmünze und der Gründung unseres Verlags auf sich?
Gudrun Arnold-Schoenen: Mein Großvater hatte elf Geschwister, deren Vater Schuhmachermeister war. Jedes der elf Kinder bekam eine Goldmünze und mit dieser hat mein Großvater Ernst Arnold den Grundstein für die Druckerei gelegt.
Annika Egloff-Schoenen: Wie kam es dazu, dass 44 Jahre später die ElektroWirtschaft gegründet wurde?
Gudrun Arnold-Schoenen: Mein Vater Dr. Helmut Arnold hat ursprünglich eine Lehre zum Setzer gemacht und anschließend Betriebswirtschaftslehre studiert und promoviert. Er war auch als Journalist tätig und unter anderem im 2. Weltkrieg Kriegsberichterstatter. Als er nach dem Krieg ins väterliche Unternehmen kam, war es der Wunsch des Vaters, dass er es weiterführen sollte. Mein Vater wollte die Auslastung der Druckerei durch Zeitschriften sicherstellen und gründete so kurzerhand die Nahverkehrspraxis und die ElektroWirtschaft. Der damalige Hauptgeschäftsführer des VEG (damals noch VERG – Verband des Elektro- und Rundfunkgroßhandels) war Dr. Werner Obermeit, ein Studienkollege meines Vaters. Die beiden beschlossen eine Verbandszeitschrift zu gründen und das ist der Ursprung der ElektroWirtschaft. Außerdem wurde damals bei uns im Haus die Dortmunder Nordwest-Zeitung (Gründungsjahr 1922) herausgegeben.
Annika Egloff-Schoenen: War für dich eigentlich immer klar, dass du den Weg Deines Großvaters und Vaters weiter gehen möchtest?
Gudrun Arnold-Schoenen: Ja, schon als kleines Mädchen war das mein erklärtes Ziel. Wir wohnten direkt an der Druckerei und ich bin früher häufig frühmorgens mit meinem Vater rüber gegangen, wenn die Drucker kamen. Schon damals habe ich verkündet: Ich werde dieses Unternehmen einmal fortführen.
Gudrun Arnold-Schoenen: Und wie sieht es bei dir aus, hast du dich verpflichtet gefühlt, den Verlag zu übernehmen?
Annika Egloff-Schoenen: Nein, eine Verpflichtung habe ich nie empfunden. Du hast mich an verschiedenen Stellen reinschnuppern lassen, so dass ich mir ein Bild machen konnte. Ich erinnere mich daran, dass ich als kleines Kind häufig in der Buchhaltung war…
Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der Juli-Ausgabe der ElektroWirtschaft (unsere Geburstagsausgabe) . Die ElektroWirtschaft steht Ihnen auch digital als App oder eMagazin zur Verfügung. Noch kein Abo? Jetzt in unserem Shop stöbern.