Die ElektroWirtschaft blickt in diesem Jahr auf einen besonderen Geburtstag: Das alleinige Organ des Bundesverbandes des Elektro-Großhandels (VEG) feiert 66-jähriges Bestehen. Eine lange Zeit für ein Magazin, das sich stets gewandelt hat, um mit der Zeit zu gehen, Trends zu setzen und seine Leser mit jeder neuen Ausgabe mit einem ausgewogenen und unabhängigen Blick in die Elektrobranche zu versorgen.
Für das Team der ElektroWirtschaft bleibt dabei kaum Zeit für einen launigen Rückblick, denn das tägliche Geschäft hat sich gewandelt. Längst wartet kein Redakteur mehr auf einen postalisch eingereichten neuen Beitrag für das nächste Heft, der noch abgetippt, korrigiert und dann dem Schriftsetzer übergeben werden muss. Das war einmal, aber kommt nicht wieder. Die Anforderungen der Gegenwart sind andere.
Informationen kommen heute per E-Mail, über Social-Media- Kanäle oder werden telefonisch sowie über Videokonferenzen eingeholt. Die Redakteure überprüfen die Inhalte durch Recherche, ziehen Experten zu Rate, ordnen ein, fragen nach, bleiben wach und skeptisch – Fachjournalismus at its best. Zudem werden von der Redaktion crossmedial noch zusätzliche digitale Formate genutzt, der Verlag befindet sich mitten in der digitalen Transformation. Dazu kommt die Ausrichtung des Branchenhighlights „Forum ElektroWirtschaft“, in diesem Jahr am 16. September 2021 auf der Zeche Ewald in Herten. Ein Branchentreff für die Macher hinter den Marken, der rot in so ziemlich jedem Terminkalender der Mitglieder der Elektrofamilie steht.
Damit wird die ElektroWirtschaft einmal mehr ihrer Rolle eines „Mittlers zwischen produzierender Industrie, dem Großhandel und dem Endkunden“ gerecht – genauso, wie es Kurt Carl, damaliger Vorsitzender der Bundesfachgemeinschaft Elektrotechnik in der Centralvereinigung Deutscher Handelsvertreter und Handelsmakler- Verbände (CDH) dem noch jungen Medium bei seinem Geleitwort in der allerersten Ausgabe ins Stammbuch schrieb. Den Auftrag hat sie stets erfüllt: Sie ist seit ihrem Bestehen eine Plattform für jeden in der Elektrobranche, auf der er Gehör findet und sich austauschen kann. Wer durch die ersten Ausgaben blättert, unternimmt einen Ritt durch die bundesrepublikanische Zeitgeschichte. So ist es faszinierend, direkt beim ersten Grußwort ein mittlerweile leicht sepiafarbenes Schwarz-Weiß-Bild von Ludwig Erhard zu erblicken. Der damalige Bundesminister für Wirtschaft war ein Verfechter der sozialen Marktwirtschaft, „Vater des deutschen Wirtschaftswunders“ und einer der wichtigsten nationalen Politiker seiner Zeit.
Was dafür nötig war, schrieb er in seinem, keine 20 Druckzeilen umfassenden, Grußwort. Rund eine Dekade nach Kriegsende war die ärgste Mangelwirtschaft überwunden und das Volk wollte vor allem Eines: Am Konsum teilhaben. Essenziell waren dabei laut Erhard elektrische Hausgeräte, wie er bereits im ersten Satz angibt. Deren Produktion und Absatz sei „in den letzten Jahren stärker gestiegen als der Durchschnitt der industriellen Produktion.“ Kühlschränke, Waschmaschinen, Fernsehgeräte und Rundfunkempfänger – der deutsche Markt dürstete nach diesen elektrischen Errungenschaften. Zudem mussten die vielen neuen Gebäude der Nachkriegsjahre mit Stromleitungen, sicheren Steckdosen und Schaltern ausgestattet werden.
Eine Goldgräberzeit in der Elektroindustrie, die den Absatz dieser Güter mit entsprechender Werbung in der ElektroWirtschaft anfeuerte. Dank eines neuen Layouts grüßten die besten und wichtigsten Erzeugnisse des Elektrohandwerks sogar stellenweise dreifarbig, was eine enorme Verbesserung des neuen Magazins war…
Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der Juli-Ausgabe der ElektroWirtschaft (unsere Geburstagsausgabe) . Die ElektroWirtschaft steht Ihnen auch digital als App oder eMagazin zur Verfügung. Noch kein Abo? Jetzt in unserem Shop stöbern.