Danny Enwerem, Teamleiter belektro, spricht im Interview mit der ElektroWirtschaft darüber, wie die belektro mit einer Erweiterung des Messeportfolios auf den Wandel der E-Branche reagiert. Die nächste belektro findet vom 08.- 10. November 2022 auf dem Messegelände in Berlin statt.
ElektroWirtschaft: Die belektro ist die Fachmesse für Elektrotechnik, Elektronik und Licht in der Hauptstadtregion. Nun wird das Messeportfolio erweitert. Was wird es Neues geben?
Danny Enwerem: Die erste wichtige Erneuerung betrifft unser Hallenkonzept. Hierbei bieten wir den gesamten Kosmos der Elektrotechnik in jeder Halle an. Zusätzlich wird das Portfolio der belektro 2022 um die neue Sonderschau Energie@Gebäude erweitert. Diese ist unsere Antwort auf die steigende Bedeutung des Gebäudesektors im Hinblick auf den Klimaschutz und die Energiewende.
ElektroWirtschaft: Wie kam es zu der Entscheidung der Portfolioerweiterung?
Danny Enwerem: Im Allgemeinen sind die Themen Energiewende und Klimaschutz nicht mehr wegzudenken, da sie für unsere Gesellschaft und Erde enorm wichtig sind. Sie ziehen sich durch unseren kompletten Alltag.
Im Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung heißt es bereits, dass Minderungen der Treibhausgasemissionen bis 2030 erfolgen müssen. Ferner wurden verbindliche Ausbauziele für erneuerbare Energien am Endenergieverbrauch festgelegt. Das Ziel besteht vor allem in einer Steigerung der Energieeffizienz.
Auch mit dem Solargesetz des Berliner Senates wird es ab dem 1. Januar 2023 wichtige Änderungen in Bezug auf Solarenergie geben.
Innerhalb der Elektrobranche sind diese Themen bereits jetzt sehr präsent und bestimmen zukünftige Entwicklungen. Der ZVEI gibt mit der Einführung der Initiative „Plattform Gebäude“ eine klare Richtung vor: Der Gebäudesektor spielt eine zentrale Rolle in Bezug auf den Energieverbrauch und die energiebedingten CO2- Emissionen. Es gilt auch hier, Energienutzung effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Mit diesen Informationen und in enger Abstimmung mit unseren wichtigsten Partnern, dem ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, dem Landesinnungsverband der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Berlin/Brandenburg und dem VEG – Bundesverband des Elektro-Großhandels, haben wir uns gemeinsam für die Etablierung der neuen Sonderschau Energie@Gebäude entschieden.
ElektroWirtschaft: Was genau verbirgt sich also hinter der neuen Sonderschau Energie@Gebäude?
Danny Enwerem: Die Zukunft wird von smarten Gebäuden geprägt sein. Aber nicht nur mit Blick auf die Energiewende sowie der Klimaschutzziele kommt dem Gebäudesektor künftig eine noch größere Bedeutung zu, sondern auch das Zusammenwachsen der elektrischen und digitalen Welt wird immer wichtiger.
Hierfür muss die elektrische Gebäudeinfrastruktur weiterentwickelt werden. Mit Energie@Gebäude erhalten Themen wie die elektrische Gebäudeinfrastruktur, nachhaltige Energiesysteme für Gebäude, sowie regenerative Energieerzeugung einen gesonderten Bereich sowie eine eigene Warengruppe auf der belektro 2022. Zusätzlich finden die Themen Energiespeicherung, Energiemanagement und die Steuerung vernetzter Energiesysteme zueinander.
ElektroWirtschaft: Was meinen Sie mit einem gesonderten Bereich sowie einer eigenen Warengruppe?
Danny Enwerem: Wie zu Beginn bereits erwähnt, wurde zum einen das Hallenkonzept für die belektro 2022 überarbeitet. Überarbeitet dahingehend, dass wir dem Fachpublikum in jeder Halle den gesamten Kosmos der Elektrotechnik anbieten. Das heißt jede Halle bietet ein Vollsortiment aller elektrotechnischen Produktgruppen, sodass der Besucher einen schnellen Marktüberblick erhält.
Zum anderen werden wir Energie@Gebäude gebündelt platzieren, um diesen Themen und unseren Ausstellern die notwendige Aufmerksamkeit und Plattform zu geben. Des Weiteren möchten wir den Ausstellern durch die extra erstellte Warengruppe „Energie im Gebäude“ eine noch bessere Möglichkeit geben, ihre Zukunftsinnovationen in der Sonderschau Energie@Gebäude zu präsentieren. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Wasserstoff, Energiemanagement, Wärmepumpen, Hybride Energieerzeugungssysteme oder um bidirektionales Laden von E-Fahrzeugen. Aussteller, die sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen in dieser Warengruppe wiederfinden, werden in der Sonderschau platziert, sowie in unserer App oder Online unter diesen Begriffen zu finden sein. Zusätzlich wird es auch ein eigenes themenspezifisches Forum geben. Hier steht der offene Austausch im Vordergrund.
ElektroWirtschaft: An wen richtet sich die neue Sonderschau Energie@Gebäude?
Danny Enwerem: Die neue Plattform richtet sich auf der Ausstellerseite an Hersteller aus der Heizungs- und Lüftungsindustrie, der Zuliefererindustrie, Start-ups und Verbänden und auf der Fachbesucherseite vor allem an Gebäudetechniker und Energieberater, sowie Fachbesucher aus den Bereichen der Wohnungswirtschaft und der Bauindustrie.
ElektroWirtschaft: Wie geht es mit der Sonderschau nach der belektro 2022 weiter?
Danny Enwerem: Aktuell freuen wir uns erstmal, dass sich Interessierte ab jetzt zur belektro 2022 anmelden können. Getreu dem Motto „keep it simple“ haben wir ein Standanmeldungsformular erstellt, über welches auch die Anmeldung zur Sonderschau möglich ist. Informationen rund um die Sonderschau sowie die Standanmeldung sind auf unserer Website zu finden.
Für die Zeit nach der Messe sind wir uns sicher, dass die Themen der Sonderschau eine dauerhafte Präsenz im Markt und vor allem in unserem Denken benötigen. 2022 starten wir im Format der Sonderschau. Für die darauffolgenden Jahre gilt es, auf weitere Änderungen unserer Branche zu hören und sich an die Nachfrage unserer Kunden anzupassen. In jedem Fall haben wir mit Energie@Gebäude ein weiteres Segment kommender belektro Veranstaltungen erhalten.