Das Energiemanagement spielt bei Smart Home-Projekten eine immer zentralere Rolle. Kosteneinsparungen und der Schutz des Klimas durch eine effiziente, nachhaltige Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Energie sind hier die zentralen Treiber und dank KNX, dem weltweiten führenden Technologie-Standard für die Gebäudeautomatisierung, unlängst Realität. Aber auch mit der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos, die in der heimischen Garage aufgeladen werden und einen hohen Energiebedarf aufweisen, wird ein effizientes Energiemanagement in Smart Homes wichtiger denn je, um Engpässe bei der Stromversorgung durch ein intelligentes Lastenmanagement zu vermeiden.
Bereits seit Jahren ist ein breites Portfolio von HEMS Geräten auf dem Markt verfügbar. Und in letzter Zeit wurden aufgrund des zunehmenden Interesses an diesem Bereich neue KNX Lösungen und KNX Geräte eingeführt, darunter – neben vielen anderen – die Lösungen „Eisbär” und „EibPC”. Diese neue Art von Lösungen und Produkten weisen hier den Weg und demonstrieren, wie auf Basis von KNX ganzheitliche Home Energy Management Systeme (HEMS) für smarte Gebäude geschaffen wurden, mit denen sich große Potenziale bei der Energieeinsparung erschließen lassen.
Jedes KNX HEMS steuert das Zusammenspiel aller Energieerzeuger und -verbraucher im Smart Home. Durch die Verbindung aller Systeme der Gebäudetechnik und smarten Geräte mit KNX wird eine dynamische Energieverbrauchsregelung aller Haushaltsgeräte und -installationen realisiert und somit eigener, beispielsweise durch eine Photovoltaik-Anlage, produzierter Strom intelligent dorthin geleitet, wo dieser gerade benötigt wird. Überschüssige Energie wird dabei automatisch zwischengespeichert, um zu einem späteren Zeitpunkt verwendet zu werden. Teure Stromzukäufe von externen Energieversorgern werden dadurch deutlich reduziert. Viele KNX-kompatible HEMS bieten ihren Anwendern eine umfassende Visualisierung aller relevanten Daten und somit einen stets aktuellen Überblick über die Energiebilanz im Smart Home sowie die Möglichkeit, eigene Anpassungen am Energiemanagement vorzunehmen.
KNX-basiertes Energiemanagement bewährt sich in realen Projekten mit Energieeinsparungen
Die jüngsten Smart Home-Projekte in diesem Bereich profitieren bereits von effizienten, verbesserten und neuen Ideen für das Energiemanagement mit KNX. Neben anderen Projekten ist ein Wohnprojekt in Gammelsdorf (Deutschland) hervorzuheben. Hier galt es, dass schwache Leitungsnetz des örtlichen Energieversorgers durch den Einsatz einer Photovoltaik-Anlage und eines Blockheizkraftwerks zu kompensieren. Mit „EibPC” als HEMS auf Basis von KNX werden die beiden Stromerzeuger nach dem tatsächlichen Wärme- oder Elektroenergiebedarf des Gebäudes gesteuert. Eine zusätzliche Gastherme wird jahreszeitbedingt für die Wärme-Energie-Erzeugung mit eingeregelt beziehungsweise an Niederlasttagen ausschließlich für die Wärmeerzeugung verwendet. Das Blockheizkraftwerk dient außerdem als Ersatzstromversorgung bei einem Spannungsausfall, wobei in einem solchen Fall automatisch alle Hochlastverbraucher im Gebäude abgeschaltet werden.
Dank dem KNX-basierten Energiemanagement können bis zu 60 Prozent der Energie eingespart werden, wie auch das E-Haus des ZVEH zeigt. Mit dem E-Haus demonstriert der Verband, welch hoher Grad an Vernetzung, Automatisierung und Energieeffizienz in Smart Homes schon heute mit KNX möglich ist. Von der Photovoltaik bis zum Stromspeicher über die intelligente Lüftung bis zur Brennstoffzelle, kommunikative Küchengeräte und Active Assisted Living wurden hier verschiedenste Geräte und Funktionalitäten unter dem Einsatz von „Eisbär” als HEMS anschaulich via KNX vernetzt.