Der BDI meldet, dass die Wirtschaft schwungvoll auf einen Wachstumskurs zusteuert. „Der erneute Schub des Exportgeschäfts im März sorgt in der Industrie für einen optimistischen Blick in die Zukunft. Die Wirtschaft steuert schwungvoll auf einen Wachstumskurs zu. Eine vollständige Erholung der deutschen Wirtschaft hängt auch von einem raschen Impferfolg ab. Je schneller das Impfen an Fahrt gewinnt, umso greifbarer wird die Kontrolle des Pandemiegeschehens bis zum Herbst. Bürgerinnen, Bürger wie Unternehmen brauchen eine konkrete Zukunftsperspektive”, erklärt Joachim Lang, BDI-Hauptgeschäftsführer.
Das ifo meldet parallel dazu, dass sich die Produktionserwartungen der deutschen Industrie verbessert haben. Der entsprechende Indikator des ifo Instituts stieg im April auf 33,1 Punkte, nach 30,2 im März. Dies ist der höchste Stand seit 1991.
Zum Beispiel meldet der Maschinenbau positive Nachrichten: “Zum einen hinterließ die Corona-Pandemie im März des vergangenen Jahres bereits erste Spuren in den Orderbüchern, daher ist die Vergleichsbasis entsprechend niedrig. Zum anderen profitieren die Unternehmen nun davon, dass sich der Auftragseingang eindeutig beschleunigt”, erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. Besonders kräftig legten im März die Bestellungen aus dem Euro-Raum (plus 43 Prozent) zu, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 30 Prozent mehr Aufträge.
Materialknappheit spitzt sich zu
Dennoch: Materialengpässe führen zunehmend zu Problemen und die Lage spitzt sich immer weiter zu. Die ElektroWirtschaft hatte bereits dazu berichtet. Knappheit bei Vorprodukten ist zu einem ernsthaften Problem für die deutsche Industrie geworden. 45 Prozent der vom ifo Institut im April befragten Industriefirmen berichteten von Engpässen. Das ist mit Abstand der höchste Wert seit Januar 1991. Im Januar 2021 waren es erst 18,1 Prozent, im Oktober 2020 nur 7,5 Prozent. „Dieser neue Flaschenhals könnte die Erholung der Industrie gefährden“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen.Besonders betroffen von Materialknappheit sind die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren mit 71,2 Prozent. Es folgen die Autohersteller und ihre Zulieferer mit 64,7 Prozent, die Produzenten von elektrischen Ausrüstungen mit 63,3 Prozent, die Computerhersteller mit 57,6 Prozent, die Möbelhersteller mit 56,9 Prozent sowie die Hersteller von Holz-, Flecht- und Korbwaren mit 53,3 Prozent.
Probleme in der Elektroindustrie
Massive Probleme gibt es zum Beispiel in der Elektroindustrie. Um über 31 Prozent ist der Auftragseingang im März gestiegen, meldet der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). „Zuletzt haben nur noch 17 Prozent der Firmen unter Auftragsmangel gelitten, aber 63 Prozent unter Materialknappheit“, berichtet Chefvolkswirt Andreas Gontermann.
Besonders heftig betroffen sind dabei die Hersteller von Kabeln, die Versorgungsprobleme bei etlichen Kunststoffarten haben, sei es Polyvinylchlorid (PVC), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) oder auch Polyamid (PA), wie der ZVEI-Fachverband Kabel und isolierte Drähte berichtet.