Die Installation von Solarheizungen hat im vergangenen Jahr einen kräftigen Aufschwung erlebt. Mit einem Plus im deutschen Markt von 26 Prozent und 643.500 m² neu installierter Solarkollektorfläche konnte der Abwärtstrend der vergangenen Jahre gestoppt und eine Trendwende eingeleitet werden.
2020 wurden rund 83.000 neue Solarwärmeanlagen installiert, gegenüber rund 71.000 im Vorjahr. Auch die durchschnittliche Größe der Solarthermie-Systeme hat zugenommen. Insgesamt steigt die Summe der in Deutschland installierten solarthermischen Anlagen damit auf rund 2,5 Millionen Stück. Das teilten der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) heute mit.
Als ursächlich für den positiven Trend sehen die beiden Verbände vor allem die zu Beginn des Jahres 2020 in Kraft getretene und deutlich verbesserte Förderkulisse „Heizen mit erneuerbaren Energien“ im Rahmen des Klimapakets. Das Programm fördert unter anderem die Kombination aus Gas-Brennwerttechnik und einer solarthermischen Anlage mit einem Höchstsatz von 45 Prozent. „Das Förderprogramm ist ein voller Erfolg für den Klimaschutz“, betont der BDH-Präsident Uwe Glock. Mit Blick auf die ambitionierten Klimaziele komme es nun darauf an, dass die Durchfinanzierung der Förderung sichergestellt werde.
„Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Das Geschäftsklima in der Solarbranche befindet sich auf dem höchsten Stand seit über zehn Jahren. Im vierten Quartal registrierten wir sogar ein Absatzplus von fast 50 Prozent. Die Nachfrage nach Solarzuschüssen hat sich zuletzt verdreifacht. Der Trend zum solaren Heizen wird auch in diesem Jahr anhalten. Für immer mehr Verbraucher wird die eigene Solaranlage zum Zeichen ökologischer und wirtschaftlicher Vernunft“, zeigt sich BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig zuversichtlich.
Seit Januar 2021 hat die Bundesregierung sämtliche Förderungen für energieeffiziente Gebäude und klimafreundliche Heizungen in der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusammengeführt. Die im vergangenen Jahr deutlich angehobenen Fördersätze behalten ihre Gültigkeit. Wird beispielsweise eine bestehende Heizungsanlage mit einer Solarthermie-Anlage nachgerüstet, erhält der Betreiber einen Zuschuss von 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Wird ein alter Ölkessel gegen eine effiziente Gas-Solar-Heizung getauscht winkt eine Förderung von 40 Prozent der Anschaffung und Installationskosten (vgl. auch beiliegende Grafik). Gleichzeitig dürfte die Nutzung fossiler Energieträger immer teurer werden, als Folge jährlich steigender CO2-Mindestpreise.