Die Corona-Pandemie hat das Jahr 2020 geprägt. Wie haben Sie das Jahr erlebt und wie sind Ihre Erwartungen für 2021? Ein ganz besonders Jahr liegt hinter uns und auch die anstehenden zwölf Monate werden mit Spannung erwartet. Wir haben uns in der Elektroindustrie umgehört und nachgefragt. Klicken Sie sich hier durch die Bildergalerie.
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Geschäftsführender Gesellschafter, ABL
Dr. Stefan Schlutius
2020 hat sich unter dem Einfluss von Covid-19 und allen damit verbundenen Auswirkungen anders entwickelt als von uns allen erwartet. ABL ist mit vollen Auftragsbüchern in die Corona-Krise gegangen und so konnten wir trotz der notwendigen Einschränkungen weiterarbeiten. Allerdings war es noch mehr als sonst nötig, sich eng abzustimmen und flexibel in der Planung zu sein. Es galt aus dem Nichts ein Pandemie-Konzept zu stemmen, denn die plötzlich notwendigen Hygienevorschriften waren für uns ebenso, wie für alle anderen, komplettes Neuland.
Die E-Mobility blieb in Zeiten von Covid-19 ein genauso dynamisches und schnelllebiges Feld wie zuvor und wir starten hoch motiviert und mit großen Plänen ins Jahr 2021. In unserem seit Jahren sehr erfolgreichen Produktbereich Connectivity sind wir nach wie vor gut aufgestellt, doch auch hier wollen wir 2021 mit einigen Neuerungen an den Start gehen.
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Vorsitzender Geschäftsführung, Busch-Jaeger Elektro GmbH
Adalbert Neumann
2020 war ein außergewöhnliches Jahr. Ein Jahr mit vielen Herausforderungen. Unser Messekalender – dank Corona – schon nach wenigen Wochen nur noch Makulatur. Doch wir waren gut vorbereitet: Für die Light + Building 2020 hatten wir bereits Konzepte und Inhalte für digitale Bühnenshows rund um unsere Produkt-Highlights entwickelt. Wir haben dann kurzerhand das Internet zur Showbühne erklärt und unseren Kunden unsere Innovationen in neuen Online-Kommunikationsformaten präsentiert. Mit beeindruckendem Engagement unserer Teams und viel positivem Feedback.
Die Strukturen des dreistufigen Vertriebs der Elektrobranche haben sich in diesen Krisenzeiten hervorragend bewährt. Und ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei unseren Marktpartnern in Elektrohandwerk und Elektrogroßhandel für die engagierte Zusammenarbeit ganz herzlich zu bedanken.
Corona hat die Themen Vernetzung und Digitalisierung enorm befeuert. Soviel steht fest. Wir bei Busch-Jaeger blicken optimistisch in die Zukunft und freuen uns schon jetzt auf ein gutes Jahr 2021 – und auf viele interessante, persönliche Gespräche.
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Geschäftsführer, Brumberg Leuchten GmbH & Co. KG
Johannes und Benedikt Brumberg
Ein bizarres Jahr 2020 liegt hinter uns. Wir alle mussten uns ungeahnten Herausforderungen stellen. Denn Situationen, die mit der Covid-19 Pandemie vergleichbar wären, haben wir noch nicht erlebt. Mit Pioniergeist und einer gehörigen Portion Mut haben wir uns bei Brumberg den Herausforderungen gestellt. Das zeichnet unser Unternehmen aus: Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern finden Lösungen, wo andere Probleme sehen. Wir sind auch dank großartiger Partner, Freunde und natürlich unserer Mitarbeiter sicher durch diese schwierige Zeit gekommen. Dafür sind wir sehr dankbar. Für 2021 haben wir uns sehr viel vorgenommen. Als chronische Optimisten wollen wir gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern an einem Happy End arbeiten. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit unseren großartigen Kolleginnen und Kollegen im Rücken unsere gesteckten Ziele erreichen können und über kurz oder lang die Normalität zurückkehren wird. Deshalb gehen wir als Team motiviert und voller Tatendrang in das neue Jahr.
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Geschäftsführer, Doepke Schaltgeräte GmbH
Andreas Müller
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie zerbrechlich unser gewohnter Alltag sein kann. Als Unternehmen standen wir vor der Herausforderung, die Gesundheit unserer Mitarbeiter, Partner und Kunden zu schützen und zeitgleich Produktions- und Lieferfähigkeit zu erhalten. Das ist uns bisher sehr gut gelungen. Unser großer Vorteil: Als Hersteller mit einer hohen Fertigungstiefe – insgesamt über 90 Prozent – haben wir vieles selbst in der Hand und sind so jederzeit lieferfähig geblieben.
Die Pandemie wird auch das kommende Jahr noch stark beeinflussen. Präsenzveranstaltungen wie Messen wird es vorerst nicht geben bzw. sind sie in das Digitale verlagert. Ich sehe Doepke auch für das kommende Jahr sehr gut gerüstet. Wir werden im kommenden Jahr mit einem neuen Produkt im Bereich Monitoring/Predictive Maintenance an den Markt gehen. In der Digitalisierung haben wir einen großen Sprung gemacht und pflegen unsere Partner- und Kundenkontakte auf vielen neuen Wegen. Dazu zählen Online-Seminare und -Veranstaltungen, digitale Messestände und vieles mehr. Dennoch freue ich mich schon jetzt darauf, wenn die persönlichen Begegnungen, die das Geschäftsleben so bereichern, wieder möglich sind.
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Vertriebsleiter Deutschland, Gira Giersiepen GmbH & Co. KG
Dominik Marte
Natürlich ist dies eine absolute Ausnahmezeit. Für uns bei Gira ist bis heute das Allerwichtigste, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund durch die Pandemie kommen. Dies ist durch entsprechende Maßnahmen und dank der großartigen Mitwirkung der Belegschaft bisher gut gelungen. Daher konnten wir unsere Arbeits- und Lieferfähigkeit ohne Einschränkung aufrechterhalten. Hier kommt uns zugute, dass wir genauso wie viele unserer Zulieferer auf „Made in Germany“ setzen. So können wir uns unseren Fachkunden als zuverlässiger Partner auch in der Krise erweisen. Mit unserem im April aufgelegten Sofortprogramm im Rahmen der „Hallo Handwerk“-Kampagne konnten wir zudem hier und da ganz praktisch helfen.
Umgekehrt verdanken wir es unseren Partnern in Handel und Handwerk, dass wir zusammen unsere Neuheiten erfolgreich in den Markt einführen konnten, obwohl keine Messen und persönliche Kundenkontakte nur eingeschränkt stattfinden konnten. Auf dieses Miteinander wird es auch 2021 ankommen. Denn die Herausforderungen werden nicht abnehmen. Auf der Produktseite fühlt sich Gira für das nächste Jahr mit Innovationen in den Bereichen Smart Home, Elektronik und Türkommunikation weiterhin gut aufgestellt.
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Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Torsten Schulz
Die Herausforderungen im vergangenen Jahr waren groß – das gilt nicht nur für unsere Branche. Zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr stand die schnelle Implementierung der Hygienemaßnahmen und die Absicherung der Versorgung unserer Kunden im Vordergrund. Aus unternehmerischer Sicht war der Verlauf des Jahres 2020 damals schwer abzuschätzen. Wir hatten vorsorglich mit deutlichen Einschnitten gerechnet. Durch die sehr robuste Baukonjunktur und die stabile Auftragslage des Elektrohandwerks blieb die Nachfrage jedoch äußerst stabil. Insgesamt gestaltete sich das Geschäftsjahr 2020 für Hager in Deutschland sehr erfolgreich.
Für 2021 rechnen wir damit, dass wir diese positive Entwicklung fortsetzen können. Die Prognosen für den Hochbau zeigen weiterhin positive Trends, nach unserer Analyse wird sich das preisbereinigte Wachstum um die 1,5 Prozent bewegen. Ebenso sehen wir einen anhaltend robusten Auftragsvorlauf bei unseren Kunden.
Sicher werden uns die Kontaktbeschränkungen im nächsten Jahr noch begleiten. Ich persönlich rechne damit, dass die Branche Ende 2021 wieder zum Normalbetrieb übergehen kann: Mit persönlichen Begegnungen, Präsenzschulungen und mit dem Ausblick auf eine starke Light + Building 2022.
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Vertriebsleiter Trade DACH, Ledvance GmbH
Tobias Metsch
Wir haben 2020 den Umständen entsprechend gut gemeistert: So sind wir beispielsweise in Deutschland ohne Kurzarbeit durch den Lockdown gekommen und haben mit den pünktlichen Launches unserer Innovationen bewiesen, dass unsere Supply Chain krisensicher ist. Mit UV-C zur Entkeimung wurde zudem ein weiteres Wachstumsfeld erarbeitet und unser HCL-System hat die bestmögliche Qualitätsauszeichnung des VDE-Instituts erhalten. Und schließlich haben wir stark in die Marke Ledvance investiert.
Für 2021 sind wir optimistisch, auch wenn es einige Branchen aktuell schwer haben, etwa im Bereich Hospitality. Der ZVEI geht von einem wachsenden Lichtmarkt 2021 aus, und es ist dieses Jahr auch Einiges an Investitionen und Sanierungsprojekten liegen geblieben. Diese wollen wir nun im kommenden Jahr gemeinsam mit unseren Partnern aus Handel und Handwerk realisieren. Gute und energieeffiziente Beleuchtung, gepaart mit hoher Lichtqualität und Steuerungskomfort, wird auch 2021 nicht an Bedeutung verlieren.
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Geschäftsführer, MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG
Christopher Mennekes
Das Jahr 2020 lief besser, als ich im März befürchtet hatte. Da wir seit mehr als zwöf Jahren auf das Zukunftsthema Elektromobilität setzen, konnten wir in der MENNEKES-Gruppe trotz rückläufiger Entwicklung im Industriebau auch in diesem Krisenjahr ein kräftiges Wachstum verzeichnen. Mit diesem Erfolg im Rücken gehen wir 2021 grundsätzlich optimistisch an, wenngleich uns die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise auch noch im nächsten Jahr stark beschäftigen werden.
In Deutschland sind wir, trotz aller beklagenswerten Schicksale, trotz aller Kritik an politischen Entscheidungen, außerordentlich gut durch die Krise gekommen; und wenn ich daran denke, welche Zukunftsthemen durch unsere hochinnovative Branche vorangetrieben werden müssen, habe ich die Zuversicht, dass sich für uns alle im nächsten Jahr genug Chancen bieten werden geschäftlich erfolgreich zu sein.
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Geschäftsführer Vertrieb International, OBO Bettermann Holding GmbH & Co. KG
Michael Büenfeld
Nach dem Ausbruch der Pandemie und den entsprechenden Lockdown-Maßnahmen, gab es für uns zwei primäre Aktivitätsfelder: Der Schutz unserer Mitarbeiter in der Unternehmensgruppe und die Sicherstellung der Warenverfügbarkeit für unsere Kunden. Das erste Ziel wurde durch Flexibilität der Mitarbeiter, Einsatz aus dem Homeoffice, Schutzmaßnahmen in Verwaltung und Produktion sowie Digitalisierung der Kommunikation, z.B. über Online-Seminare, erreicht. Dank unserer hohen Fertigungstiefe an den europäischen Produktionsstandorten, waren und sind wir jederzeit lieferfähig und für unsere Partner in Handel und Handwerk ein verlässlicher Markenlieferant.
Mit über 40 OBO-Tochtergesellschaften weltweit ist es uns gelungen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie in verschiedenen Märkten auszugleichen und wir werden das Jahr 2020 insgesamt mit einem sehr zufriedenstellenden Gruppenergebnis abschließen können.
Für 2021 sehen wir für weiteres Wachstum optimistisch in die Zukunft: Das Handwerk erfreut sich nach wie vor einer komfortablen Auftrags- und Beschäftigungssituation und wir investieren in verschiedenen internationalen Märkten in den Ausbau unserer Produktion, Logistik sowie unseres Vertriebs zur Weiterentwicklung und Stärkung unserer Marktposition.
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Vice President Sales Building & Infrastructure, Schneider Electric GmbH
Udo Hoffmann
Der Jahresrückblick fällt 2020 ungleich schwerer als in den vergangenen Jahren. Denn es galt nicht nur, den eingeschlagenen Weg der Energiewende zügig weiter zu verfolgen. Zusätzlich muss die Weltgemeinschaft möglichst unbeschadet durch eine weltweite Pandemie kommen, deren Folgen neben menschlichen Tragödien auch einen massiven Einbruch der Wirtschaft mit sich gebracht hat, insbesondere im industriellen Umfeld. Die Nachfrage im Elektrogroßhandel und im Handwerk blieb insgesamt stabil. Durch die stark steigende Elektromobilität zeichnete sich hier ein Aufwärtstrend ab, da sich auch die vertikalen Märkte der E-Mobilität enorm entwickelt haben. In unserem Portfolio sind das die Lösungen rund um Ladeinfrastrukturen, Lastmanagement und Prosumer-Anwendungen – im öffentlichen wie im privaten Sektor.
Das neue Jahr erwarten wir in erster Linie mit der Hoffnung auf einen Impfstoff und die schnelle Bekämpfung der Pandemie. Für die Industrie rechnen wir mit einer Auftragssteigerung im zweiten Halbjahr. Das Elektrohandwerk wird unserer Einschätzung nach weiterhin voll ausgelastet sein – niedrige Zinsen, umfassende Förderprogramme und nicht zuletzt ein stark verändertes Bewusstsein machen vor allem Investitionen in nachhaltige Modernisierungen von Gebäuden attraktiv. Aber vor allem wünschen wir uns, dass alle Menschen ihr Leben wieder aktiv und mit neuem Mut aufnehmen. Das wir neue Wege für eine Zukunft finden, in der wir Sicherheit und Wohlstand erfahren – und vor allem gesund bleiben.
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Gesamtvertriebsleiter, Günther Spelsberg GmbH & Co. KG
Andreas Sprecker
Voller Vorfreude auf die Light + Building war ab Ende Februar nichts mehr wie wir es kannten. Das hat uns allen viel Kraft und Anpassungsfähigkeit abverlangt. Gleichzeitig zeigte unsere Branche enorme Stabilität. Insbesondere wir Markenhersteller und der Elektrofachgroßhandel konnten sich auf die robuste Auftragssituation im deutschen Elektrohandwerk verlassen. Schwächelnde Auslandsmärkte und Rückgänge im industriellen Umfeld konnten dadurch zum Teil sogar kompensiert werden. Wir wurden alle miteinander schneller als geplant in die Digitalisierung unserer Informationsprozesse geschubst und wir lernten in der Krise auch für nach der Krise. Dennoch vermissen wir die persönlichen Kontakte schmerzlich, zeichnen sie unsere Branche doch aus.
In das Jahr 2021 gehen wir mit konzentriertem Optimismus. Corona wird uns nächstes Jahr noch sehr stark beeinflussen, aber Mut machende Meldungen werden zunehmen. Nachholeffekte werden unser Geschäft früher oder später beflügeln und nicht zuletzt stehen enorme Herausforderungen und Chancen vor der Elektrobranche. Agile und innovative Unternehmen können nach unserer Überzeugung auch über 2021 sehr optimistisch in die Zukunft schauen. Dann in einer hybriden Umgebung, digitalisiert, aber mit den unverzichtbaren persönlichen Kontakten in einer Welt, die bekanntlich immer elektrischer wird.
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Vorstandsvorsitzender, Theben AG
Paul Sebastian Schwenk
Trotz weltweiter Pandemie herrschte bei Theben nie Stillstand. Schon gar nicht in der Fertigung: Unter weitreichenden Sicherheits- und Hygienemaßnahmen lief unsere Produktion „Made in Germany“ und wir waren wie gewohnt lieferfähig. Auch der Umzug von knapp 100 Mitarbeitern ins Homeoffice hat dank des hohen Digitalisierungsgrads reibungslos funktioniert. Umsatztechnisch sind wir – trotz der hohen Exportquote von annähernd 65 Prozent - mit dem vielzitierten „blauen Auge“ davongekommen.
Was uns aktuell optimistisch in unser Jubiläumsjahr 2021 blicken lässt, in dem wir 100 Jahre Theben feiern werden. Die Geschichte unseres Familienunternehmens zeigt, dass wir in den vergangenen 100 Jahren so manche Krise nicht nur überstanden, sondern uns auch manchmal neu erfunden haben. Basis dafür ist neben unserer Innovationskraft auch ein positiver Spirit unter den Mitarbeitenden. Das belegt unsere aktuelle Auszeichnung als „Great place to work“. 2021 wird nicht einfach, aber es wird ein gutes Jahr.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der Januar-Ausgabe der ElektroWirtschaft. Als Printabonnent haben Sie fünf Zugriffe auf die digitale Ausgabe inklusive. Stöbern Sie ansonsten in unserem Shop.