Die Industrie wandelt sich stetig. Man unterscheidet zwischen vier Phasen der industriellen Revolution. Hier die Erinnerung:
Industrie 1.0
Unter Industrie 1.0 versteht man den Beginn des Industriezeitalters um 1800, also die erstmalige maschinelle Produktion von Gütern und Dienstleistungen. Die ersten Eisenbahnen, der Kohleabbau, die Schwerindustrie, die Dampfschifffahrt u.v.m. schafften neue Arbeitsplätze in den Fabrikhallen vor allem in Europa und Nordamerika. Die Dampfmaschine war der Motor der ersten industriellen Revolution. Sie wurden erstmals Ende des 18. Jahrhunderts in Fabriken eingeführt und trieb die Industrialisierung massiv voran.
Industrie 2.0
Die zweite industrielle Revolution nahm ihren Anfang Ende des 19. Jahrhunderts mit Beginn der Elektrizität. Meilenstein der Industrie 2.0 war die Einführung des Fließbands – im Jahr 1913 durch Henry Ford erstmals in der Autoproduktion eingesetzt.
Industrie 2.0 ist geprägt von der Unterteilung der Produktion in einzelne, in sich abgeschlossene Arbeitsschritte. Ausgeführt wurden diese Teilschritte durch ausschließlich auf diese Tätigkeit spezialisierte Arbeitskräfte – die Reihenfertigung wurde geboren.
Zeitgleich begann die Globalisierung: Autos, Rohstoffe, Kleidung und Lebensmittel wurden nicht nur automatisiert verarbeitet, sondern erstmals auch über Kontinente hinweg transportiert. Diesen Prozess vorangetrieben hat die Luftfahrt, die zu dieser Zeit ihren Betrieb aufnahm.
Industrie 3.0
In den 1970er Jahren startete die dritte industrielle Revolution. Prägend für diese Phase sind die IT und die weitere Automatisierung durch Elektronik. Erste große Rechenmaschinen fanden in den 1940er Jahren Einzug in Großfirmen und mit ihnen auch die ersten programmierbaren Steuerungen. Rund 30 Jahre später hält der Personal-Computer in Büros und privaten Haushalten Einzug und bildet einen neuen Industriezweig.
Kennzeichnend für Industrie 3.0 ist eine sukzessive (Teil-) Automatisierung von Arbeitsschritten. Menschliche Arbeitskraft wird zunehmend durch Maschinen in der Reihenfertigung ersetzt.
Industrie 4.0
Das Ende des 20. Jahrhunderts gilt als der Beginn der vierten industriellen Revolution. Kennzeichnend für die Industrie 4.0-Phase, die bis heute anhält, ist die zunehmende Digitalisierung. Aus diesem Grund wird diese Zeit auch als digitale Revolution bezeichnet.
Industrie 4.0 hat enorme Auswirkungen auf die Produktions- und Arbeitswelt im globalen Zeitalter. In den Fabriken der Zukunft verschmelzen IT und Fertigungstechnik. Die digitale Vernetzung macht es möglich, Maschinen aufeinander abzustimmen, Zeit und Ressourcen einzusparen und individuelle Wünsche auch in geringen Stückzahlen wirtschaftlich herzustellen.
Die „Informatisierung“ nimmt in der Industrie 4.0 konkrete Formen an. Selbst in klassischen, handwerklichen Industriezweigen wie der Baubranche hält die Digitalisierung Einzug und schafft neue Kommunikationsformen – auch alltägliche Gebrauchsgegenstände sind durch Strich- oder QR-Codes mit dem Internet verbunden.
Das „Internet of Things“ ist heute bereits in vielen Unternehmen und auch im alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken: Maschinen sind untereinander intelligent vernetzt und übernehmen so Aufgaben, die noch vor wenigen Jahren von Menschen durchgeführt wurden. Beispielsweise werden Regale automatisch aufgefüllt, sobald genügend Platz vorhanden ist, oder Temperaturen in Büroräumen per App automatisch reguliert.
Quelle: LMIS