Ob Flugreisen, der Betrieb von Werkhallen oder die Klimatisierung ganzer Bürokomplexe: Fast drei von zehn Unternehmen in Deutschland (28 Prozent) kompensieren CO2-Emissionen. Bei großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind es sogar 40 Prozent sowie 36 Prozent bei Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern. Bei kleineren Unternehmen von 20 bis 99 Mitarbeitern kompensiert jedes vierte CO2-Emissionen (26 Prozent). Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 750 Unternehmen in Deutschland mit 20 oder mehr Mitarbeitern. Die Untersuchung ist repräsentativ und wurde im Vorfeld des Digitalgipfels (30. November/ 1. Dezember) durchgeführt, der sich in diesem Jahr mit den Schwerpunktthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit befasst. Demnach planen weitere 44 Prozent der Unternehmen konkret, CO2 künftig zu kompensieren. 15 Prozent können sich dies zumindest perspektivisch vorstellen. Lediglich jedes zehnte Unternehmen (elf Prozent) schließt eine CO2-Kompensation kategorisch aus.
Eine CO2-Kompensation erfolgt in der Regel über den Onlinekauf von Ausgleichszertifikaten, die bestätigen, dass andernorts durch Klimaschutzprojekte eine entsprechende Menge CO2 gebunden wird. „In den vergangenen Jahren haben viele junge Digitalunternehmen innovative Angebote rund um CO2-Messung und -Kompensation entwickelt“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Den eigenen ökologischen Fußabdruck misst allerdings aktuell nur jedes vierte Unternehmen (24 Prozent). 36 Prozent planen, die eigenen CO2-Emissionen künftig zu messen. 19 Prozent können sich dies vorstellen. „Mithilfe digitaler Lösungen ist es für Unternehmen einfacher als je zuvor, den eigenen CO2-Ausstoß zu ermitteln – und auch datenbasierte Entscheidungen zu treffen, wie sie ihn verringern können“, betont Berg. „Digitale Technologien bergen ein riesiges Potenzial für mehr Klimaschutz. Wir müssen sie klug einsetzen, Innovationen fördern und geeignete Rahmenbedingungen schaffen, damit Unternehmen in Klima- und Umweltschutz investieren.“