2019 war ein Stromkunde durchschnittlich nur zwölf Minuten ohne Strom. Damit sind die Ereignisse, die zu Spannungseinbrüchen führen, auf gleichbleibend niedrigem Niveau. Die Netzbetreiber sichern mit großem Aufwand die hohe Versorgungszuverlässigkeit.
Die Stromversorgung in Deutschland wird nachhaltiger und klimaschonender und ist dabei sehr zuverlässig. Vor allem Netzbetreiber engagieren sich dafür rund um die Uhr. Dass sich der hohe Aufwand im Netzbetrieb lohnt und erfolgreich ist, belegt die neue VDE FNN Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik 2019: Über ganz Deutschland gerechnet, musste ein Stromkunde im Jahr 2019 nur 12,0 Minuten ohne Strom auskommen (2018: 13,3 Minuten). Damit war jeder Haushalt zu über 99,997 Prozent versorgt. Von einem Stromausfall betroffen zu sein, war vergleichsweise gering: Drei von vier Kunden haben im gesamten Jahr 2019 keine Unterbrechung erfahren.
Besonders wichtig für Industrie und Gewerbe: 2019 haben die Ereignisse, die zu Spannungseinbrüchen führten, nicht zugenommen. Zu solchen Störungen zählen etwa Kurzschlüsse. Zum Hintergrund: Die eingesetzten Geräte und Anlagen reagieren teilweise sensibel auf kleinste Spannungsschwankungen, da immer mehr empfindliche Bauteile und Steuerungen eingesetzt werden.
Hohe Versorgungszuverlässigkeit durch großen Aufwand der Netzbetreiber
Netzbetreiber leisten einen enormen Aufwand, um die Netze in den zulässigen Grenzen von Frequenz, Spannung und Leitungsbelastung zu betreiben. Die Anforderungen dabei steigen durch den Umbau auf erneuerbare Energien und unter anderem dem dadurch notwendigen Stromtransport über weite Strecken: Da der Netzausbau nicht so schnell möglich ist, entstehen vermehrt Engpässe im Netzbetrieb, die die Netzbetreiber beheben müssen. Heike Kerber, Geschäftsführerin Forum Netztechnik / Netzbetrieb (VDE FNN), sagt: „Ziel ist eine gleichbleibend hohe Zuverlässigkeit der Stromversorgung. Bisher kann sich diese sehen lassen. Allerdings dürfen wir uns darauf nicht ausruhen. Deshalb leisten Netzbetreiber großen Aufwand, um dieses Gut aufrechtzuerhalten. Beispielsweise nutzen sie immer mehr Möglichkeiten im Betrieb, etwa die höhere Auslastung von Freileitungen bei entsprechenden Wetterbedingungen.“ 2018 konnten Netzbetreiber durch Engpässe rund 3,5 Prozent des Jahres-Bruttostromverbrauchs nicht wie geplant einspeisen lassen. Die Entschädigungen, die Netzbetreiber an die Anlagenbetreiber zahlten, lagen 2018 im hohen dreistelligen Millionenbereich.