Für 2021 planen die Messeveranstalter in Deutschland ein umfangreiches Messeangebot: Rund 190 internationale und nationale Messen stehen auf dem Programm, davon 20, die wegen der Corona-Pandemie aus 2020 in das nächste Jahr verschoben wurden. Dazu kommen fast 160 Messen mit regionalem Einzugsgebiet, so dass nach heutigem Stand fast 350 Messen durchgeführt werden sollen, die der AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft gelistet hat.
Für 2020 stehen ab Ende August noch rund 145 Messen auf dem Programm, darunter 75 mit internationaler oder nationaler Bedeutung. 30 der 145 Messen wurden corona-bedingt aus dem ersten Halbjahr in das zweite verlegt. Dazu der AUMA-Vorsitzende Philip Harting: „Messen werden vielen Branchen wieder Impulse für Einkauf und Beschaffung geben, durch die Präsentation von Innovationen und durch die persönliche vertrauensbildende Kommunikation“.
Die Durchführung hängt aber im Einzelfall vom Fortschritt in den Lockerungen der Bundesländer ab, aber auch von den Möglichkeiten und der Bereitschaft der ausstellenden und besuchenden Unternehmen, ihre Mitarbeiter zu den Messen zu schicken.
Der AUMA-Vorsitzende: „Es ist selbstverständlich, dass die Aussteller und Besucher sichere und erfolgversprechende Rahmenbedingungen erwarten. Die Größe und die Qualität der Messegelände bieten aber sehr gute Voraussetzungen, die notwendigen Hygiene- und Abstandsregeln umzusetzen“. In Anlehnung an Empfehlungen des AUMA erarbeiten die Messegesellschaften – individuell für jede Veranstaltung – Hygiene- und Sicherheitsprogramme entsprechend den Auflagen der Behörden.
Viele Messeveranstalter hätten für diesen Herbst neue Formate entwickelt mit veränderten Konzepten und mit neu definierten Besucherzielgruppen. Das seien sehr wichtige Initiativen, auch mit dem Ziel, das reale Messeerlebnis mit ergänzenden digitalen Formaten intelligent zu verknüpfen. Harting: „Wir brauchen Referenzprojekte, die zeigen, Messen funktionieren auch unter erschwerten Bedingungen“. Die Erfahrungen daraus würden allen Beteiligten helfen, die folgenden Messen zu planen. Zwar werde auf den Messen zunächst noch nicht die gewohnte Atmosphäre herrschen und die Zahl der Teilnehmer werde wohl in vielen Fällen nicht die bisherigen Größenordnungen erreichen. Aber, so der AUMA-Vorsitzende: „Wir gewöhnen uns auch im Alltag, beim Einkaufen und demnächst auch im Urlaub, an neue Rahmenbedingungen“. Es gebe inzwischen gute Fortschritte bei den Grenzöffnungen innerhalb Europas, und der internationale Flugverkehr komme allmählich wieder in Schwung. Das seien wichtige Voraussetzungen für erfolgreiche Messen im Herbst. Bis zum Normalbetrieb im Messegeschäft werde noch einige Zeit vergehen, aber die Wirtschaft könne nicht warten, bis wieder ideale Bedingungen herrschen.
Messeplatz Deutschland 2019
Die deutschen Messeveranstalter können nach Berechnungen des AUMA auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2019 zurückblicken. Die 163 internationalen und nationalen Messen des letzten Jahres verzeichneten 180.472 Aussteller (+1,2 Prozent gegenüber den jeweiligen Vorveranstaltungen), 6,7 Millionen Quadratmeter Standfläche (+0,8 Prozent) und 9,9 Mio. Besucher (-1,9 Prozent). Angesichts der im Jahresverlauf etwas eingetrübten Konjunkturlage und Rückgängen im Bereich Automobilmessen war das ein sehr solides Ergebnis. Das Interesse ausländischer Aussteller und Besucher, gerade auch aus Europa, war erneut überdurchschnittlich. Der Umsatz der deutschen Messeveranstalter erreichte rund vier Milliarden Euro – fast gleich viel wie im messestarken Jahr 2018.