Die Corona-Krise hat die deutsche Elektroindustrie in den vergangenen Monaten hart getroffen. Auch der Mai brachte trotz erster Lockerungen der Schutzmaßnahmen heftige Verluste für die Branche. „Die Stimmungsindikatoren für Juni lassen hoffen, dass wir die Talsohle nun aber durchschritten haben könnten“, sagt Dr. Gunther Kegel, designierter ZVEI-Präsident, anlässlich der Hannover Messe Digital Days. „Wir registrieren etwa Zeichen der Erholung sowohl bei den Produktionsplänen als auch im Geschäftsklima allgemein. Das lässt uns vorsichtig optimistisch auf die zweite Jahreshälfte blicken.“
So haben die Unternehmen der deutschen Elektroindustrie zuletzt ihre Produktionspläne aufwärts revidiert. Hier stieg der Saldo aus Firmen, die in den nächsten drei Monaten mehr beziehungsweise weniger herstellen wollen, im Juni von minus 38 auf nunmehr minus zehn Zähler. Auch die allgemeinen Geschäftserwartungen in der Branche verbesserten sich weiter. „Um es klar zu sagen: Wir befinden uns immer noch deutlich unter den Vorjahreswerten. Aber auch kleine Schritte bringen uns voran“, kommentiert Kegel mit Blick auf die kommenden Monate. Während für Deutschland und die Eurozone eine Erholung absehbar ist, steht der Tiefpunkt in den USA noch aus. Die Nachfrage aus China hingegen hat sich bereits spürbar verbessert. So haben die Exporte hierhin schon im April um knapp 18 Prozent gegenüber Vorjahr zulegen können.
Wichtig für eine weitere positive wirtschaftliche Entwicklung sei vor allem auch die Leistungsschau der Unternehmen. „Es ist richtig, über den Sommer keine Präsenzmessen stattfinden zu lassen. Dennoch: Messen sind gerade in Krisenzeiten von hoher Bedeutung“, so Kegel. „Sie sind Plattform für Innovationen und Impulsgeber für die Zukunft ganzer Branchen. Die Hannover Messe ist für die Elektroindustrie das Schaufenster zur Welt.“
Quelle: ZVEI