Am 27. Mai fand der ZVEI-Jahreskongress zum ersten Mal digital unter dem Thema #InnovationSchütztKlima. Der Klimaschutz ist – unter mehreren – ein bedeutendes Anliegen der Elektroindustrie. Die Corona-Pandemie hat die Pläne zwar durchkreuzt, aber: Mit dem „ZVEI-Jahreskongress 2020 digital“ halten wir am inhaltlichen Schwerpunkt fest – so der ZVEI.
„Wir können die Klimaziele 2050 erreichen, wenn die Potenziale der Elektrifizierung und Digitalisierung künftig konsequent zur Reduktion von CO2-Emissionen genutzt werden“, zeigt sich ZVEI-Präsident Michael Ziesemer anlässlich des heutigen ZVEI-Jahreskongresses überzeugt, der in diesem Jahr erstmals online stattfindet. Das Gute sei, dass die notwendigen Technologien größtenteils bereits vorlägen. „Technologische Innovationen sind beim Klimaschutz der größte Hebel.“ Hier müsse beim Wiederhochlauf der Wirtschaft angesetzt werden. Insbesondere die CO2-kritischen Sektoren Wärme und Verkehr ließen sich sehr gut über Smart Grid und Smart Meter sowie die Integration von Ladesäulen für Elektromobilität verbinden. Ziesemer: „Es ist jetzt Zeit, CO2-mindernde Maßnahmen endlich entschieden umzusetzen, statt sich in Debatten über CO2-Minderungsziele zu erschöpfen.“
Vor allem der gesamte Wildwuchs von EEG-Umlage, Steuern und zahlreichen weiteren Abgaben auf Strom gehöre jetzt auf den Prüfstand. „Der Strompreis in Deutschland ist zu hoch und muss rasch und deutlich gesenkt werden“, so der ZVEI-Präsident weiter. „Die künftige Steuerungsgröße zur Nutzung der verschiedenen Energieträger und ihrer Mengen muss der CO2-Preis sein, nicht ein hoher Strompreis.“ Dieser stehe der notwendigen Elektrifizierung der Energiewende derzeit vielfach im Wege. „Strom zu tanken muss deshalb billiger sein als Sprit zu tanken“, fordert Ziesemer. Weitere spannende Vorträge waren von Professor Anders Levermann (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung), Roland Busch (stellvertretender Vorstandsvorsitzender Siemens), Staatssekretär Andreas Feicht (BMWi), Dr. Gunter Kegel (ZVEI-Präsident elect) und Christian König (Klimadelegation) zu hören. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel war mit einer Videobotschaft vertreten.