Der Electromobility Report 2020 analysiert Markt- und Innovationstrends von Elektrofahrzeugen in Deutschland und den internationalen Kernmärkten EU, USA und China. Die Studie erforscht Markt- und Produktionsentwicklungen auf Branchenebene, Innovationsstärke und Antriebsstrategien relevanter Automobilhersteller, sowie Einflussfaktoren des Markthochlaufs der Elektromobilität, welche sie in Szenarien für das Jahr 2030 überführt. Eine Betrachtung der Folgen des mit dem Aufkommen der Elektromobilität verbundenen Strukturwandels rundet die Studie ab. Die Untersuchung konzentriert sich auf reine Batteriefahrzeuge und Plug-In-Hybride. Laut den neuesten Auswertungen des „Electromobility Report 2020“ des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach setzt sich der seit Juli 2019 feststellbare rückläufige E-Fahrzeugverkauf fort, nachdem die staatlichen Förderkulissen der chinesischen Regierung deutlich reduziert wurden. Ende April wurde jedoch beschlossen die staatliche Unterstützung der E-Mobilität bis Ende 2022 zu verlängern, worunter u.a. der Wegfall der zehnprozentigen Kaufsteuer und verschiedene Kaufprämien zählen. Entsprechend ist im laufenden Jahr wieder mit einer Belebung der E-Fahrzeugnachfrage zu rechnen.
Demgegenüber steigt in wichtigen europäischen Ländern die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen trotz Corona-Krise stark an. In Deutschland profitiert die Elektromobilität bereits von der Ende Februar angehobenen E-Auto-Förderung. Die Zahl der Elektrofahrzeuge (BEV/ PHEV) verdoppelt sich in den ersten vier Monaten 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 63.000 Fahrzeuge.
Treiber der positiven Entwicklung der Elektromobilität sind in Deutschland aktuell die Plug-In-Hybride. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden 209 % mehr PHEV zugelassen (rund 32.000). Damit wurden erneut wieder mehr Plug-In Hybride als rein elektrische Fahrzeuge (BEV: rund 31.000) neu zugelassen. Der Marktanteil der PHEV liegt demnach aktuell bei 3,9 Prozent, während die BEV bei 3,7 Prozent liegen. Die Beliebtheit der Plug-In-Hybride ist in Deutschland durch das erweiterte Angebot von Plug-In-Hybriden der einheimischen Hersteller wie beispielsweise dem BMW 330e, dem Audi A6 TFSI e oder dem Mercedes-Benz C 300 de zu erklären. Insgesamt herrscht damit auf dem deutschen Markt aktuell weltweit die größte Dynamik bezüglich der Entwicklung des E-Fahrzeugabsatzes (insgesamt +102 Prozent bei BEV/PHEV). Zahl der verkauften PHEV auf ausgewählten Märkten.
Frankreich schließt durch ein Absatzwachstum von 97 Prozent bei rein elektrischen Fahrzeugen (BEV) zu Deutschland auf. Insgesamt wurden in Frankreich bis April fast genauso viele BEV wie in Deutschland verkauft (27.000). Auch der Absatz der Plug-In Hybriden legt um 88 Prozent zu. Gleiches gilt für Großbritannien, wo sich der Absatz von BEV in den ersten vier Monaten 2020 auf 20.000 verdreifacht und auch PHEV-Neuzulassungen um 31 Prozent im Vergleich zum Betrachtungszeitraum 2019 zulegen. Anders als in Deutschland gewinnen reine Elektrofahrzeuge gegenüber Plug-In-Hybriden mehr Marktanteile in Ländern wie Großbritannien und Frankreich.
Grundsätzlich kann sich die E-Fahrzeugnachfrage dem Corona-bedingten Nachfragerückgang in den wichtigen Ländern Europas entziehen. Im ersten Quartal 2020 steigen die Neuzulassungen von Elektroautos in Europa um 82 Prozent, während der Gesamtabsatz um 35 Prozent zurückgeht (EU+EFTA+UK). Der Marktanteil von reinen Elektrofahrzeugen steigt auf 4,3 Prozent (zwei Prozent), der von PHEV auf 3,25 (1,1 Prozent). Insgesamt haben sich im ersten Quartal 2020 damit die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen von 3,1 Prozent auf 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt.
Quell: CAM/ All-electronics