Wie das Industriemagazin berichtet, hat der angeschlagene deutsche Lichtkonzern Osram der Coronapandemie im zweiten Geschäftsquartal dank der Restrukturierung ein Stück weit getrotzt. Zwar ging der Umsatz auf vergleichbarer Basis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund acht Prozent auf 821 Mio. Euro zurück.
Doch das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um knapp 37 Prozent auf 96 Mio. Euro zu, wie der MDax-Konzern in München mitteilte. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 11,7 Prozent nach 8,1 Prozent ein Jahr zuvor. Das lag neben Strukturmaßnahmen aber auch an neuen Rechnungslegungsvorschriften.
Am Kapitalmarkt sorgten die Nachrichten kaum für Bewegung, stehen doch weniger die Zahlen als viel mehr die Übernahme durch AMS im Fokus. Im laufenden Jahr haben die Papiere bisher rund 15 Prozent an Wert eingebüßt, sich nach dem Corona-Crash zuletzt aber wieder deutlich erholt. In den zurückliegenden drei Jahren steht für die Titel jedoch ein Minus von rund 43 Prozent zu Buche.
Nicht viel Neues zur Übernahme von Osram durch AMS
Nicht viel Neues gab es zur anstehenden Übernahme von Osram durch AMS. Berlien verwies darauf, dass die kartellrechtlichen Genehmigungen nach wie vor ausstünden. AMS hatte sich kürzlich abermals zuversichtlich gezeigt, den Deal bis Ende des laufenden Quartals zum Abschluss zu bringen. Laut Berlien laufen die vorbereitenden Maßnahmen für den Integrationsprozess im Hintergrund weiter. Der Osram-Chef zeigte sich auf Nachfrage überzeugt davon, dass das AMS-Finanzierungskonzept gut, klar und krisenfest sei.
Im Zuge des sich anbahnenden Zusammenschlusses waren immer wieder Zweifel daran aufgekommen, ob AMS die Finanzierung überhaupt stemmen kann. Die Österreicher sind stark verschuldet, deutlich kleiner als Osram und wollen die 4,6 Mrd. Euro schwere Übernahme weitgehend auf Pump stemmen. Dazu beitragen soll aber auch eine kürzlich abgeschlossene Kapitalerhöhung. Die Marktturbulenzen infolge der Coronakrise hatten sowohl den AMS- als auch den Osram-Kurs zwischenzeitlich abstürzen lassen.
Quelle: Industriemagazin