Niemals zuvor in der jüngeren Geschichte gab es weltweit und in Deutschland gleichzeitig so viele Veränderungen und Einschnitte wie seit Ausbruch der Corona-Pandemie: Gesellschaft-lich, politisch, wirtschaftlich und natürlich auch im Gesundheitswesen. Die Auswirkungen auf den Markt für Consumer Electronics und Home Appliances gibt die aktuelle repräsentative Studie der gfu wieder, bei der in der ersten Aprilwoche 2020 eintausend Personen in Deutschland online befragt wurden.
Unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Marktsegmenten
Die durch die Pandemie hervorgerufenen wirtschaftlichen Veränderungen sorgen für Verun-sicherungen bei den Konsumenten und führen in der Folge der geschlossenen Geschäfte auch zu Verschiebungen bei den Kaufabsichten – wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung in den Marktsegmenten der Consumer Electronics und Home Appliances Branche.
So gab es deutlich mehr vorgezogene oder nicht geplante Käufe von IT-Produkten wie bei-spielsweise Notebooks, Tablet-PCs und PC-Monitore. Dies geht sicher auf die Schließung der Schulen und dem damit verbundenen Homeschooling sowie den höheren Anteil an Homeoffice-Nutzung zurück. So arbeiten 21 Prozent der Berufstätigen unter den Befragten derzeit ausschließlich vom Homeoffice aus, knapp 18 Prozent wechseln zwischen Home-office und Büro beim Arbeitgeber. Auch das Kaufverhalten für Produkte mit erhöhtem Frei-zeitnutzen hat sich verändert: So sind die vorgezogenen Käufe von E-Readern um 40 Pro-zent höher als die verschobenen Käufe, bei Spielkonsolen sind es 14 Prozent.
Auch im Segment der Kühl-/Gefrierkombinationen und bei Gefriergeräten gab es viele vor-gezogene Käufe: Besonders auffallend ist hier, dass 86 Prozent der Befragten sogar ein größeres Gerät gekauft haben als ursprünglich geplant. Die Ursache dafür ist sicher, dass viele Käufer eine verstärkte Bevorratung von Lebensmitteln sicherstellen möchten.
Keine extremen Zuwächse bei Online-Käufen – aber deutlich mehr Online-Recherche
Geschlossene Geschäfte müssten eigentlich dafür sorgen, dass viel Konsum in Online- Plattformen abwandert. 17 Prozent der Befragten geben auch an, dass sie aktuell mehr Dinge des nicht alltäglichen Bedarfs online kaufen. Dem gegenüber stehen nur rund sechs Prozent, die aktuell eher weniger online kaufen. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) sagen allerdings, dass sich ihr Online-Kaufverhalten nicht verändert habe. Was sich allerdings deutlicher verändert hat, ist die Recherche über Produkteigenschaften und Preise im Internet. 57 Prozent der Käufer von Kühl-/Gefrierkombinationen, 56 Prozent der Käufer von E-Readern und rund 39 Prozent der TV-Käufer, geben an, dass sie im Zusammenhang mit ihrer Kaufabsicht verstärkte Recherche im Internet betrieben haben – was naheliegend ist, denn die Beratung im Fachhandel war aufgrund geschlossener Geschäfte nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich.
Quelle: gfu