Das Jahr 2019 war für die Leiterplattenhersteller der DACH-Region von fallenden Umsätzen und weniger Auftragseingängen gekennzeichnet. Als Gründe dafür lassen sich primär die Unsicherheiten durch den Brexit, die Krise der Automobilindustrie und der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie den USA und Europa anführen, wie der ZVEI-Fachverband PCB and Electronic Systems berichtet.
Der Umsatz im 4. Quartal 2019 ging um 11,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Im gesamten Jahr 2019 fielen die Umsätze um 11,1 Prozent gegenüber 2018. Allerdings waren die beiden Vorjahre durch die Engpass-Situationen bei Kupferfolie im Jahr 2017 und Bauteileknappheit im Jahr 2018 – vorwiegend in Asien – gekennzeichnet. Dadurch hatten sich 2017 und 2018 Aufträge nach Europa zurückverlagert. Dies machte sich auch im Auftragseingang bemerkbar. Im Vergleich zum vorangegangenen 3. Quartal ging das Bestellvolumen um knapp sieben Prozent zurück, im Laufe des gesamten Jahres reduzierte sich der Wert von Neuaufträgen um 11,4 Prozent.
Hierbei spielte besonders der Automobilsektor eine Rolle. Dieser konnte das langfristig geplante Auftrags- und Produktionsvolumen in Hinblick auf die Dieselaffäre und der Umstellung auf alternative Antriebe nicht realisieren. Für das Jahr 2020 erwarten die Leiterplattenhersteller aufgrund fortgesetzter Risiken keine wesentliche Besserung. Daher kam es bereits im Laufe des Jahres 2019, besonders deutlich jedoch im 4. Quartal, zu Bereinigungen der Bestellportfolios. Zwar wurden im Inland 2019 etwa fünf Prozent mehr Fahrzeuge zugelassen, doch der Exportmarkt, der etwa 80 Prozent des Auto-Absatzes ausmacht und dementsprechend wichtiger ist, ging um 13 Prozent zurück.
Auch die Industrie-Elektronik, vor allem der Maschinenbau, litt unter dieser Entwicklung.
Bedingt durch die im Vergleich mit dem Auftragseingang niedrigeren Umsätze erreicht das Book- to-Bill-Ratio für das letzte Quartal des Jahres 2019 einen Wert von 1,09.
Trotz der deutlich gefallenen Umsätze ging die Mitarbeiterzahl im Berichtsquartal nur um 2,2 Prozent zurück.