Nach Ablauf der zweijährigen Übergangsfrist gilt seit Mai 2018 die neue DSGVO. Wie B2B-Unternehmen mit der neuen DSGVO umgehen und wie sie die aktuelle Umsetzung bewerten, hat der B2B E-Commerce Konjunkturindex im September untersucht.
Hohe Unzufriedenheit bei aktueller Umsetzung
Die Ergebnisse der Befragung zeigen: Die neue DSGVO trägt nach Ansicht jedes zweiten Befragten zum Schutz der Kunden bei. So positiv die neuen Richtlinien für Kunden sind, so herausfordernd sind sie auf der anderen Seite für (B2B-)Unternehmen. 90 Prozent der befragten B2B-Unternehmen bewerten den Umgang mit der neuen DSGVO insgesamt als große Herausforderung. Aber nicht nur das: nach Einschätzung von etwa 60 Prozent der Befragten ist auch die Pflege der Kundenziehungen seither schwieriger geworden. In der Konsequenz ist aktuell nur jedes zweite B2B-Unternehmen mit der Umsetzung zufrieden. Jedes zweite sieht demnach noch deutlichen Optimierungsbedarf.
DSGVO: Unterstützung weiterhin notwendig
Um die Anforderungen der neuen DSGVO zu erfüllen, haben die meisten B2B-Unternehmen im Herbst 2017, also etwa ein halbes Jahr vor Inkrafttreten der DGSVO, begonnen, sich mit den neuen Regelungen zu befassen. 14 Prozent haben die Auseinandersetzung mit der neuen DSGVO sogar erst im Mai, mit deren Inkrafttreten, gestartet. Zwar die Mehrheit der B2B-Unternehmen im Kontext der DSGVO intern keine personellen Veränderungen vorgenommen, aber externe Hilfe in Anspruch nehmen müssen: Fast 90 Prozent geben an, sich extern durch einen Anwalt oder Ähnliches beraten lassen zu haben. Und auch weiterhin ist der Bedarf an Hilfestellung groß: Mehr als 80 Prozent sehen aufgrund vieler noch offener Rechtsfragen z. B. Schulungen durch IHKs als notwendig an.
Die ehrliche, unverblümte Einschätzung der Befragten rund um den Status quo der DSGVO zeigt, wie wichtig es ist, (B2B-)Unternehmen auch jetzt, gut ein halbes Jahr nach deren Inkrafttreten, nicht mit den Herausforderungen allein zu lassen. Es gilt also, problemorientierte Maßnahmen zur Schulung und Beratung anzubieten und Unternehmen bei der Umsetzung der neuen Datenschutz-Grundverordnung aktiv zu begleiten. Neben den IHKen stehen dabei insbesondere auch die entsprechenden (Fach-)Verbände in der Pflicht.
Blick in die Zukunft optimistischer, als auf die aktuelle Lage
Beim Blick auf die aktuellen E-Commerce- und Gesamtumsätze, trübt sich die Stimmung der B2B-Unternehmen etwas ein – beide Indices fallen, liegen aber dennoch über der neutralen 100-Punkte-Marke. Der Blick auf die kommenden zwölf Monate ist hingegen optimistischer: 63 Prozent der B2B-Unternehmen erwarten im kommenden Jahr eine positive Entwicklung der E-Commerce-Umsätze und 56 Prozent eine positive Entwicklung der Gesamtumsätze.
Quelle: IFH Köln