Mit einem Plus von 8,6 Prozent gegenüber Vorjahr und einem Volumen von 17,0 Milliarden Euro erzielte die deutsche Elektroindustrie im Juli 2018 den höchsten jemals in einem Juli gemessenen Exportwert. "Wie die Produktion und der Umsatz sind damit auch die Exporte der Branche gut in die zweite Jahreshälfte gestartet", sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Kumuliert von Januar bis Juli dieses Jahres sind die Ausfuhren um 4,9 Prozent auf 119,1 Milliarden Euro gestiegen.
Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland legten im Juli um 7,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf 15,3 Milliarden Euro zu. In den ersten sieben Monaten erreichten sie insgesamt 106,4 Milliarden Euro – ein Plus von 3,5 Prozent.
Die Exporte nach Europa stiegen im Juli 2018 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,0 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. Das Geschäft mit der Eurozone wuchs um 6,6 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Die Lieferungen nach Ungarn (+ 19,8 Prozent auf 543 Mio. Euro), Polen (+ 17,9 Prozent auf 802 Mio. Euro) und Tschechien (+ 15,7 Prozent auf 809 Mio. Euro) legten besonders kräftig zu. Auch nach Frankreich und Italien – den nach Deutschland größten Volkswirtschaften der Eurozone – stiegen die Ausfuhren deutlich um 6,9 bzw. 10,9 Prozent auf 1,1 Milliarden bzw. 808 Millionen Euro an. Die Exporte nach Großbritannien nahmen mit plus 2,1 Prozent auf 856 Millionen Euro nur unterdurchschnittlich zu; in die Türkei (- 15,9 Prozent auf 225 Mio. Euro) und nach Russland (- 6,9 Prozent auf 307 Mio. Euro) gingen sie sogar merklich zurück.
Von Januar bis Juli 2018 erhöhten sich die Elektroexporte nach Europa um 5,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf 76,2 Milliarden Euro und davon die in den Euroraum um 6,7 Prozent auf 38,1 Milliarden Euro.
Die Ausfuhren der deutschen Elektroindustrie in Länder außerhalb Europas sind im Juli um 11,2 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro gestiegen. "Dabei zeigte sich allerdings ein sehr unterschiedliches Bild", so Dr. Gontermann. So legten die Exporte in die asiatischen Länder Hongkong (+ 25,8 Prozent auf 175 Mio. Euro), Indien (+ 24,7 Prozent auf 218 Mio. Euro) und Malaysia (+ 21,9 Prozent auf 165 Mio. Euro) kräftig zu. Nach China – dem größten Abnehmerland – wuchsen sie um 15,5 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Zuwächse gab es auch bei den Lieferungen in die USA, der Nummer 2 im Abnehmerranking (+ 8,1 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro), nach Taiwan (+ 7,4 Prozent auf 217 Mio. Euro), Japan (+ 7,2 Prozent auf 273 Mio. Euro) und Brasilien (+ 4,5 Prozent auf 111 Mio. Euro). Deutliche Rückgänge verzeichneten hingegen die Ausfuhren nach Mexiko (- 14,9 Prozent auf 186 Mio. Euro) und Südkorea (- 5,5 Prozent auf 229 Mio. Euro).
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres kletterten die deutschen Elektroexporte ins nicht-europäische Ausland insgesamt um 4,7 Prozent auf 42,9 Milliarden Euro.
Quelle: ZVEI