Die Auftragseingänge der deutschen Elektroindustrie sind im April 2018 den zweiten Monat in Folge gesunken. Sie verfehlten ihren Vorjahreswert um 6,2 Prozent. Der Grund für das Minus: Die Inlandsaufträge gingen um 19,6 Prozent zurück. „Allerdings waren diese im Vorjahr auch um 30 Prozent gestiegen, so dass jetzt ein Basiseffekt eintrat“, erläutert ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Die Auslandsaufträge stiegen im April dieses Jahres um 8,0 Prozent. Während die Kunden aus dem Euroraum nur 0,9 Prozent mehr orderten als ein Jahr zuvor, zogen die Bestellungen aus Drittländern um 12,3 Prozent an.
Für die gesamten ersten vier Monate 2018 kann damit noch ein kleines Auftragsplus von 1,0 Prozent verbucht werden. Die Inlandsaufträge verfehlten ihr Vorjahresniveau um 5,6 Prozent, wohingegen die Auslandsaufträge um 6,8 Prozent zulegen konnten. Auch hier fiel das Bestellplus mit Kunden aus Drittländern (+10,3 Prozent) deutlich höher aus als der Zuwachs bei Aufträgen aus der Eurozone (+1,4 Prozent).
Nach dem zwischenzeitlichen Rückgang im März 2018 ist die Produktion der deutschen Elektroindustrie im April wieder spürbar um 9,0 Prozent gegenüber Vorjahr gewachsen. „Der April hatte allerdings auch zwei Arbeitstage mehr als 2017“, so Dr. Gontermann. „Von Januar bis April lag der aggregierte Branchenoutput um 4,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor.“
Die Elektrounternehmen behielten ihre Produktionspläne per saldo auch im Mai bei: 28 Prozent der Firmen wollen ihren Output in den nächsten drei Monaten steigern, nur vier Prozent drosseln. Mehr als zwei Drittel planen mit einem gleichbleibenden Produktionslevel.
Mit einem Plus von 9,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf 15,4 Milliarden Euro ist der Umsatz der deutschen Elektroindustrie im April 2018 fast zweistellig gestiegen. Die Erlöse mit Inlandskunden legten um 11,2 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro zu, der Auslandsumsatz übertraf mit 8,0 Milliarden seinen Vorjahreswert um 8,4 Prozent. Die Erlöse mit Kunden aus der Eurozone (+6,5 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro) wuchsen etwas schwächer als das Geschäft mit Abnehmern aus Drittländern (+9,4 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro).
Im gesamten Zeitraum von Januar bis April kam der Umsatz auf 63,3 Milliarden Euro und übertraf damit seinen Vorjahreswert um 5,4 Prozent. Inlands- und Auslandserlöse kletterten um 6,2 bzw. 4,8 Prozent auf 30,2 und 33,1 Milliarden Euro. Die Erlöse mit der Eurozone stiegen um 5,4 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro. Im Geschäft mit Drittländern konnte ein Plus von 4,4 Prozent auf 20,8 Milliarden Euro verbucht werden.
„Wenn der bisherige Jahresverlauf auch moderater und unstetiger war als in 2017, so befindet sich die Branche dennoch weiter auf Wachstumskurs“, fasst Dr. Gontermann zusammen. Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie hat sich im Mai kaum verändert. Die Beurteilung der aktuellen Lage fiel ungünstiger aus als im April, dafür zogen die allgemeinen Geschäftserwartungen an.
Quelle: ZVEI