Laut aktuellen Zahlen der Bundesregierung erhöhten sich 2017 sowohl die wirtschaftlichen Impulse aus dem Anlagenbetrieb wie auch die Investitionen in neue Anlagen, und zwar jeweils auf 16,2 Milliarden Euro. Während der Zuwachs bei den Neuinvestitionen auf die Windenergie zurückzuführen war, dominiert im Anlagenbetrieb die Bioenergie. "Die insgesamt positive Entwicklung zeigt die Attraktivität der Erneuerbaren für Investoren und Gesellschaft", erklärt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Philipp Vohrer.
Bei den Investitionen in neue Anlagen entfielen auf die Windenergie mit 11 Milliarden Euro knapp 70 Prozent aller 2017 eingesetzten Mittel. Damit konnten eine Windkraft-Leistung von rund 5.000 Megawatt (MW) an Land und etwa 1.300 MW auf See zugebaut werden. "Zügige Fortschritte beim Ausbau der Windenergie an Land und auf See ebenso wie bei Solar-, Bioenergie und Co. sind dringend notwendig, um den steigenden Bedarf an Energie aus regenerativen Quellen zu decken, und zwar sowohl für klassischen Stromverbrauch in Privathaushalten, Gewerbe und Industrie als auch für neue Anwendungen", betont Vohrer. Zu solch neuen Anwendungen gehören z.B. Elektroautos: So können mit dem Stromertrag einer einzigen modernen Windkraftanlage im Binnenland rund 3.000 E-Mittelklasse-Wagen mit einer jährlichen Laufleistung von 10.000 km betrieben werden.
Mit dem wachsenden Anlagenpark sind die Umsätze aus dem Betrieb bestehender Erneuerbare-Energien-Anlagen kontinuierlich gestiegen. Wie bei den Neuinvestitionen, so legten die wirtschaftlichen Impulse aus dem Anlagenbetrieb 2017 auf 16,2 Mrd. Euro zu. Dies entsprach einem Zuwachs von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den mit Abstand größten Anteil unter den Erneuerbaren hatte hier die Bioenergie mit 10,5 Mrd. Euro oder 65 Prozent. Dies ist unter anderem auf die Beschaffung nachwachsender Rohstoffe zurückzuführen. Auch Service und Wartung tragen zu den wirtschaftlichen Impulsen bei. "Erneuerbare Energien sind die günstigste und sauberste Energie der Gegenwart. Sie zu nutzen und weiter zu entwickeln ist nicht nur ein Gebot von Klimaschutz und Versorgungssicherheit, sondern auch umsichtige Industriepolitik", hebt Vohrer hervor.
Wachsender Stellenwert für Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft
Längst sind die Erneuerbaren zum Jobmotor in vielen Regionen und Branchen geworden. Wie aus einer Studie in der Reihe von GWS-Research Reports hervorgeht, war das Beschäftigungswachstum in der deutschen Energiewirtschaft von rund 550.000 Jobs zu Beginn des Jahrtausends auf 690.000 Arbeitsplätze im Jahr 2016 im Wesentlichen auf die Erneuerbaren Energien zurückzuführen. Während die konventionellen Energien im Jahr 2000 noch etwa 70 Prozent der gesamten Energie-Beschäftigung stellten, waren es 2016 nur noch rund 40 Prozent. Hingegen erhöhte sich der Anteil der Erneuerbaren an den Arbeitsplätzen im gleichen Zeitraum auf fast 50 Prozent. Die verbleibenden Jobs entfallen auf Netze und Speicher. "Diese Zahlen zeigen einmal mehr: Die Erneuerbaren sind ein wirtschaftlicher Stabilitätsanker", betont Vohrer.
Quellle: AEE