Das vergangene Jahr im Großhandel bezeichnet der BGA als Rekord: „Eine dynamische Weltwirtschaft und brummende Binnenkonjunktur haben den Unternehmen des Großhandels 2017 ein Rekordjahr beschert. Dank der guten Ausgangsbasis setzen wir auf eine Fortsetzung dieser Entwicklung auch im laufenden Jahr 2018, sehen aber Gewitterwolken am Horizont aufziehen. Mit zunehmender Besorgnis schauen wir auf die fortbestehenden, ungelösten geopolitischen Konfliktherde, während zugleich in Teilen der Weltwirtschaft Abschottung und Protektionismus zurückzukehren drohen.“ Dies erklärt Dr. Holger Bingmann, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), anlässlich der Veröffentlichung der Umsatzentwicklung im Großhandel 2017 durch das Statistische Bundesamt.
Die Großhandelsunternehmen setzten nach den aktuell veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes im Jahre 2017 nominal 5,7 Prozent und real 3,0 Prozent mehr um als im Vorjahr. Im Konsumgütergroßhandel konnten die Unternehmen ihre Umsätze um nominal 3,3 Prozent und real um 2,0 Prozent steigern, im Produktionsverbindungshandel sogar um nominal 7,8 Prozent und real um 3,3 Prozent. Damit hat der Großhandel mit Maschinen, Anlagen und Rohstoffen wieder deutlich aufgeholt und unterstreicht als Indikator für die Industrieproduktion und den Export die positiven Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2018.
„Seit der Knoten etwa zur Jahresmitte 2017 geplatzt ist, zeigt sich die Entwicklung im Großhandel deutlich aufwärtsgerichtet, nachdem sie zuvor rund zwei Jahre weitgehend stagnierte und die Unternehmen mit rückläufigen Preisen konfrontiert waren. Unsere Sorge ist, dass das im Koalitionsvertrag Vereinbarte für eine anhaltende Wachstumsdynamik nicht ausreicht und sich dort zu sehr auf das Verteilen künftiger Einnahmen konzentriert wird als auf deren Erwirtschaftung. Die Politik scheint ihre Augen davor zu verschließen, dass andere Staaten bereits intensiv daran arbeiten, ihre Wettbewerbsbedingungen zu verbessern. Gleichzeitig gilt es, weiter konsequent dafür einzutreten, Protektionismus nicht aufkeimen zu lassen. Bei einem Wettlauf um immer neue Handelsbarrieren verlieren alle“, so Bingmann abschließend.
Quelle: BGA