Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. verweist auf die großen Potenziale der Digitalisierung und fordert die richtigen Weichenstellungen. "Allein im Zeitraum von 1996 bis 2014 leistete die Digitalisierung in Deutschland einen Wachstumsbeitrag von durchschnittlich 0,5 Prozentpunkten pro Jahr. In einzelnen Branchen lag der Wert sogar bei einem Prozentpunkt und mehr", zitiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt eine aktuelle vbw Studie und betont: "Gerade in reifen Volkswirtschaften ist die Digitalisierung entscheidend für weiteres Wachstum."
Dabei biete die Digitalisierung laut vbw Vorteile für alle: Arbeitnehmer, Unternehmen und Konsumenten. So kann die Digitalisierung etwa die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, Verbraucher profitieren von neuen Angeboten sowie Dienstleistungen und für Unternehmen eröffnen sich neue Geschäftsfelder. "Es ist entscheidend, dass jedes Unternehmen eine eigene Digitalisierungsstrategie entwickelt und umsetzt – das ist auch eine der zentralen Empfehlungen des Zukunftsrats der Bayerischen Wirtschaft. Firmen sollten ihre Geschäftsmodelle hinterfragen und neu denken", erklärt Brossardt.
Damit die Digitalisierung hierzulande aktiv gestaltet wird, brauche es die richtigen Rahmenbedingungen. "Rückgrat der digitalen Gesellschaft ist eine leistungsfähige, sichere und flächendeckende Breitband- und Mobilfunk-Infrastruktur. Bayern ist hier auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel", sagt Brossardt. Er fordert außerdem, Start-ups und Unternehmensansiedlungen zu fördern sowie Forschung und Entwicklung zu optimieren.
Die vbw spricht sich außerdem dafür aus, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu modernisieren. "Insbesondere unser Arbeitsrecht aus den 1970er und 1980er Jahren braucht ein Update. Dabei geht es nicht um mehr Arbeitsvolumen, sondern um eine flexiblere Verteilung – das ist im Sinne von Arbeitnehmern und Arbeitgebern", so Brossardt. Nachholbedarf sieht er außerdem beim Ausbau von eGovernment-Angeboten und dem Thema digitale Bildung.
Quelle: vbw