Bekannt ist bereits, dass viele Unternehmen mit einem Mangel an Fachkräften beschäftigt sind, nun droht die nächste Knappheit: der Führungskräftenachwuchs. Das ist das Ergebnis einer weltweiten Befragung von Korn Ferry Futurestep. In der Befragung von mehr als 1.100 HR-Führungskräften haben 30 Prozent angegeben, dass der größte Engpass an Talenten bei potenziellen Führungskräften bestehe. Der gleiche Anteil sieht einen zunehmenden Wettbewerb unterschiedlichter Branchen um die gleichen Talente als Top-Herausforderung für die Personalabteilungen an.
Weltweite Situation nicht komplett auf Deutschland übertragbar
"Die weltweite Situation ist nicht eins zu eins auf Deutschland übertragbar", sagt Jan Müller, verantwortlich für das Geschäft von Korn Ferry Futurestep in EMEA. "Vor allem im südamerikanischen und asiatischen Raum sind in den vergangenen Jahren junge Menschen sehr schnell zur Führungskräften der unteren bis mittleren Ebene befördert worden, denen es heute teilweise an den notwendigen Erfahrungen und Kompetenzen fehlt, um den nächsten Schritt in die höhere Ebene als Abteilungs- oder Bereichsleiter zu gehen. Insbesondere sind sie nicht ausreichend in der Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschult worden."
Die heutige Branchen-Aufteilung sei nicht mehr treffend, früher seien IT-Profis bei Software-Konzernen und Ingenieure in der Automobilbranche gewesen, Betriebswirte haben als Investment-Banker gearbeitet. Heutzutage kämpfe man um die gleichen Talente, wie beispielsweise Vertriebsspezialisten oder Kaufleute.
Verweildauer ist entscheidend
Wichtig sei es dann, die eingestellten Talente langfristig zu halten und zu entwickeln. Zwar ist die Geschwindigkeit, in der eine Vakanz besetzt werden kann, noch immer das wichtigste Erfolgskriterium für Rekrutierer. Das sagen 63 Prozent der Befragten in Europa. Danach aber folgt schon die Verweildauer der Talente (51 Prozent) sowie der Erfolg der jeweiligen Kandidaten in ihrem Job nach 18 Monaten (42 Prozent).
Quelle: Korn Ferry