Bayerische Metall- und Elektro-Industrie: Top-Lage und gute Erwartungen trotz unsicherem Umfeld

Die Konjunktur in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie zeigt sich in guter und robuster Verfassung. Das ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm unter ihren Mitgliedsunternehmen. Die Unternehmen stufen die aktuelle Lage mehrheitlich als gut ein. Die Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr haben sich trotz des anhaltend unsicheren globalen Umfelds weiter verbessert.
Sowohl im Inland als auch im Ausland beurteilen die Firmen die Geschäftslage ungefähr wie im Winter des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft bewerten sie per Saldo mit +65 Prozentpunkten (Winter: +69), das Auslandsgeschäft per Saldo mit +60 Prozentpunkten (Winter: +60). Bei den Erwartungen sind die Firmen deutlich optimistischer: Ein Viertel geht von einer weiteren Verbesserung der inländischen Geschäftslage aus, beim Export rechnet rund jedes fünfte Unternehmen mit einer Verbesserung. Per Saldo liegen die Erwartungen für das Inlandsgeschäft bei +21 Prozentpunkten (Winter: +6), für den Export bei +18 Prozentpunkten (Winter: +2).
"Die Produktions- und Investitionspläne der Unternehmen an unserem Standort sind aufwärts gerichtet. Sie liegen ein gutes Stück über den Werten im Winter", so bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Bei den Produktionsplänen stieg der Saldo im Vergleich zur letzten Umfrage von +6 auf +28 Punkte, bei den Investitionen von +11 Prozentpunkten im Sommer auf jetzt +23. "Die Schere zwischen den ausländischen und inländischen Produktions- und Investitionsplänen der bayerischen M+E Unternehmen hat sich leicht geschlossen, an den Auslandsstandorten bleiben sie aber deutlich expansiver", sagte Brossardt.
Die Beschäftigungsentwicklung bleibt klar positiv. "Aktuell sind in der bayerischen M+E Industrie 835.000 Stammarbeitskräfte beschäftigt, das ist der höchste Stand seit mehr als 25 Jahren. Im weiteren Jahresverlauf erwarten wir einen weiteren Zuwachs von rund 9.000 Arbeitsplätzen. Zum Jahresende rechnen wir mit 844.000 Beschäftigten", erläuterte Brossardt.
Brossardt zeigte sich dennoch besorgt: "Die positiven Entwicklungen bei den Unternehmen sind Ausdruck der hohen internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Um diese dauerhaft zu erhalten, müssen sowohl der Gesetzgeber als auch die Tarifparteien die Unternehmen mit den richtigen Rahmenbedingungen unterstützen. Der entscheidende Faktor, um die Zukunftsperspektiven im Blick zu behalten und mittelfristig nicht zu verspielen, ist Flexibilität." Damit sind insbesondere die nicht mehr zeitgemäßen gesetzlichen Arbeitszeitregelungen gemeint. Diese bilden aktuelle Entwicklungen bei neuen Produktionsabläufen und mobilem Arbeiten nicht ab. "Es geht nicht um eine Erhöhung des Arbeitszeitvolumens, sondern um die Möglichkeit, dieses flexibler zu verteilen", erklärte Brossardt und fügte hinzu: "Für die Zukunft der M+E Industrie brauchen die Unternehmen verlässliche und flexible Rahmenbedingungen, damit sie im internationalen Wettbewerb bestehen können."

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