Angesichts der großen Betrugsskandale à la VW fordern Verbraucher von Unternehmen und Marken immer mehr einen glaubhaften Beitrag beim Thema Nachhaltigkeit. Dies belegt die Studie „Nachhaltigkeit 2017“ der defacto digital research GmbH, Erlangen, und der Zeitschrift „absatzwirtschaft“, Düsseldorf. Im Januar/Februar 2017 fragten die Marktforscher zum dritten Mal nach Verbrauchereinschätzung und Erwartungshaltung zum Engagement von Unternehmen in Sachen ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit. Im Fokus: 100 Top-Marken aus zehn Branchen.
Als vertrauensbildende Maßnahme wichtig
Das Ergebnis zeigt, dass Engagement für Nachhaltigkeit bei Kunden ankommt, aber auch gefordert wird. „Hier wird klar, dass der Druck auf Unternehmen zum Thema Nachhaltigkeit weiter steigt“, so Studienleiter Dr. Jens Cornelsen, Geschäftsführer der defacto digital research GmbH. Denn branchenübergreifend habe inzwischen mehr als jeder zweite Kunde dies bezüglich hohe oder sehr hohe Erwartungen an Unternehmen; im Vergleich zum Vorjahr ein Plus um bis zu vier Prozentpunkte. „Nachhaltigkeit wird vor allem als vertrauensbildende Maßnahme von Unternehmen gegenüber ihren Kunden wichtig“, so Dr. Jens Cornelsen.
Markenloyalität und Image steigen durch Engagement
Zusätzlich gibt die Nachhaltigkeitsstudie Hinweise auf die Auswirkungen nachhaltigen Handelns auf Aspekte wie Markenloyalität, Innovationswahrnehmung, Qualitätsimage und Mehrpreisbereitschaft seitens der Kunden. Auch diese sogenannten „Lift-Effekte“ stiegen im Vergleich zum Vorjahr an. Nachhaltigkeit fördert die Kunden-Marken-Beziehung. So führt etwa ein höheres Engagement für Nachhaltigkeit bei 51 Prozent (+5) der „FMCG“-Kunden zu einer verbesserten Wahrnehmung der Produktqualität, bei 53 Prozent (+2) erhöht sich die Markenloyalität und 51 Prozent (+5) bekennen sich zu einem „besseren Gefühl“, wenn ihre Marke zukünftig stärker auf Nachhaltigkeit setzen würde. Ein nicht unerheblicher Teil der Konsumenten (32 Prozent) ist zudem bereit, für Nachhaltigkeit einen gewissen Mehrpreis zu bezahlen.
Quelle:defacto digital research GmbH