Der Einsatz digitaler Technologien bietet in allen Phasen des Lebenszyklus eines Bauwerks große Potenziale. Richtig eingesetzt, können damit die Bauqualität erhöht und gleichzeitig Baukosten und -zeiten reduziert werden. Die Anfänge sind gemacht, doch bis zur vollständigen Digitalisierung der Baubranche ist noch ein weiter Weg zu gehen. Den Stand der Technik zeigt die BAU 2017, auf der die Digitalisierung am Bau eines der Leitthemen ist.
Skandinavien, GB und USA noch vorne
In den skandinavischen Ländern, Großbritannien und den USA sind digitale Planungs- und Bauprozesse schon relativ weit verbreitet. Die deutsche Bauindustrie muss dagegen noch weiter aufholen, um im immer internationaler werdenden Wettbewerb nicht zurückzufallen. Denn schon jetzt zeichnet sich ab: Wer den Übergang zur Digitalisierung und den damit verbundenen Wandel der Planungsmethoden nicht mitmacht, wird wirtschaftlich zurückfallen. Doch bereits heute vollständig digital geplante Pilotprojekte der öffentlichen Hand und mit Building Information Modeling (BIM) realisierte Bauvorhaben zeigen, dass dies auch hierzulande möglich ist.
Gemeinsame Prüfung
Bei der Arbeit mit BIM werden die einzelnen Bauteile zu Trägern von projektrelevanten Informationen, die in Form von Listen, Kalkulationen, Terminplänen oder Simulationen ausgegeben und miteinander verknüpft werden können. Man arbeitet also nicht mehr einfach mit „Abbildungen“ von Bauteilen, sondern mit „Smart Data“ – eine neues Level der Digitalisierung. Das modellbasierte Planen, Bauen und Betreiben geht weit über den Schritt von der 2D- zur 3D-Planung hinaus: Die dreidimensionalen „Fachmodelle“ der einzelnen Planer werden regelmäßig zusammengeführt und auf Übereinstimmung geprüft (z. B. bei der sogenannten „Kollisionsprüfung“). Eine gemeinsamer Abgleich der Planungsstände erfolgt also viel früher als bisher üblich.
BIM in Fachforen auf der BAU
Die Zukunft des Planen, Bauens und Betreibens spielt auf der BAU 2017 eine Hauptrolle: So widmen sich u. a. die Foren in den Hallen A4 und C2 dem Thema BIM: Auf dem Programm stehen Vorträge von namhaften Referenten aus Planungsbüros wie ARUP, Gerkan, Marg + Partner, RKW oder Herzog & de Meuron sowie aus der Bau- und Software-Industrie. Mehr zu den Foren erfahren Sie hier.
Quelle: Messe München